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1. Deutsche Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 237

1887 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 237 — erblindet. Was lag ihm noch an der Krone, nachdem er soviel Not und Leid gewonnen hatte? Da erschien eines Tages König Ludwig auf der Burg Trausnitz, wo Friedrich gefangen safs, und bot ihm Erlösung aus der Gefangenschaft, falls er der Königswürde entsage; auch verpflichtete er ihn, ihm die Anerkennung seines Bruders Leopold und des Papstes zu gewinnen. Unter diesem Versprechen ward Friedrich aus seiner Haft entlassen. Aber alle seine Bemühungen, den Papst und seinen Bruder mit Ludwig zu versöhnen, waren umsonst; da kehrte er, seinem Mannesworte getreu, freiwillig in die Gefangenschaft zurück. Solcher Edelmut und solche Treue seines alten Feindes rührten Ludwig tief; die früher Feinde waren, blieben seitdem durch die innigste Freundschaft mit einander verbunden und teilten Wohnung, Tisch und Lager; selbst die Regierung hätte Ludwig mit Friedrich geteilt, wenn er nicht auf Widerspruch der Fürsten gestofsen wäre. 'Bald darauf starb Leopold, und damit hatte der Kampf in Deutschland ein Ende. Aber noch war der Papst Johann, der gefährlichste Feind des Kaisers, nicht versöhnt. 3. Seit dem Jahre 1305 hatten die Päpste auf Veranlassung des französischen Königs ihren Sitz in Frankreich, und die französischen Könige liefsen nichts unversucht, um den Zwiespalt zwischen Kaiser und Papst unheilbar werden zu lassen. Darum zog Ludwig im J. 1327 nach Rom, erklärte hier den Papst Johann für abgesetzt und erhob an seine Stelle einen Mönch als Nikolaus V. auf den päpstlichen Stuhl. Aber es gelang ihm nicht, die Anerkennung der Völker für seinen Papst zu gewinnen; die wankelmütigen Italiener erhoben sogar ihre Waffen gegen den Kaiser, und sein Rückzug
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