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1. Griechische und römische Geschichte - S. 68

1915 - Düsseldorf : Schwann
68 nicht blo das Haupt, sondern auch der Richter in der Familie, ja, er hatte in lterer Zeit volles Recht der Leben und Freiheit aller Mitglieder. Um das, was im Innern des Hauses geschah, kmmerte sich der Staat nicht. Die vterliche Gewalt erstreckte sich sogar der die erwachsenen und verheirateten Shne, die nicht einmal Eigen-tumsrecht besaen; sie dauerte bis zum Tode. Nur die Tchter traten durch Verehelichung in eine andere Familie der. Ehrfurcht vor den Eltern war der Kinder heiligste Pflicht. Man erzog sie im brigen in der Furcht vor den Gttern, in der Liebe zum Vaterlande und im Gehorsam gegen die Gesetze. Mit siebzehn Jahren galten sie gewhnlich als erwachsen. Der Familiensinn war stark entwickelt; alle Mitglieder der Familie, ja der ganzen Ber-Wandtschaft hielten eng zusammen. 112, Die Frau. Die Frau hatte in Rom eine ganz andere Stellung als in Athen. Sie waltete geachtet und geehrt als Gattin und Mutter, Wie die Frau bei unseren Borfahren. Alle Hausbewohner gebrauchten die Anrede Domina", d. h. Herrin, woraus unser Wort Dame entstanden ist. Die Hauswirtschaft wurde von Sklaven besorgt. Die Frau selbst spann oder webte und erzog die Kinder. Ihr Geburtstag war ein Familienfest; auch am 1. Mrz, der den Frauen geweiht war, brachte die ganze Familie ihr Glckwnsche und Geschenke dar. In Begleitung durfte sie die Strae betreten. Sie konnte auch Besuche machen, im Theater und vor Gericht erscheinen; es war ihr schnes Borrecht, fr einen angeklagten Verwandten bei den Richtern Frbitte einzulegen. Die weibliche Bildung richtete sich wie die des Mannes Vorzugs-weise auf das Ntzliche. Die Rmerin hatte starke Neigung zu Hoch-mut und Prunk; schon in den ersten Zeiten des Freistaates gab es weibliche Purpurgewnder mit Goldsaum. Der Charakter der Frau war hart und streng; es fehlte ihr die heitere Freundlichkeit der Griechin, und fr das beklagenswerte Los ihrer Sklavinnen hatte sie kein Herz. 113. In einem rmischen Hause. Dster und unfreundlich, ohne Fenster nach der Strae, liegt das einstckige rmische Haus vor uns. Ein schmaler Flur fhrt in den groen Wohnraum, das Atrium, d. h. rauchgeschwrztes Gemach. Es ist eine Art Diele. Der Boden besteht aus gestampftem Lehm. Sulen tragen die Holz-decke. In dieser ist mitten eine Lichtffnung, durch die auch der Regen in eine Vertiefung des Fubodens fllt. Zu beiden Seiten des Atriums liegen Kche, Vorratskammern und Schlafstuben. Gerade-aus gelangt man in das Zimmer des Hausherrn. An dieses schliet sich der sulenumgebene Hausgarten, aus dessen Grn ein Fischteich hervorschimmert. Ringsum reihen sich Wirtschaftsrume und Gelasse fr die Sklaven.
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