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1. Für die Klassen 7 und 6 - S. 12

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
12 Sagen des klassischen Altertums. Gott des Weines Bakchus durch die Lande und kam nach Phrygien, einer Landschaft Klein-Asiens. Um ihn in frhlichem Zuge tummelten ftch und schwrmten seine Begleiter, tanzende Jnglinge und Mdchen, alle voll ausgelassener Freude. Nur einer fehlte, ein alter Freund und Genosse des Gottes, Silenus; zu viel hatte er von Dem sen Wein gezecht und war in den duftenden Rosengrten des Knigs Midas eingeschlafen. So fanden ihn einige Landleute, bekrnzten ihn mit Blumen und brachten ihn zu ihrem Könige. Midas wute fofort, wer der Alte war; er nahm ihn freundlich auf und bewirtete ihn zehn Tage und zehn Nchte festlich. Dann fhrte er Silenus zum (Stte Bakchus zurck. Gro war dessen Freude, als er den lange vermiten, alten Freund wiedersah, und voll Dankbarkeit gestattete der Gott dem Könige eine Bitte, die er gern erfllen wolle. Midas flehte: Schaffe, o mchtiger Gott, da alles, was ich mit den Hnden berhre, sich in glnzendes Gold verwandelt." Bakchus bedauerte zwar diesen Wunsch, doch erfllte er ihn. Hocherfreut eilte Midas von dannen, begierig zu erfahren, ob alles, was er anfate, Gold wrde. Er brach unterwegs einen Zweig von einer' Eiche, der Zweig wurde Gold; er nahm einen Stein, etwas Erde auf, beides war fofort Gold. Er ri einen Halm Getreide aus, der Halm war goldig, ebenso der Apfel, den er berhrte. Ja der Trpfosten seines kniglichen Palastes strahlte wie Gold, als er ihn streifte, und das Wasser, in dem er feine Hnde wusch, schien eine goldene Flut. Voll khner Gedanken, was er alles in Gold verwandeln wollte, setzte er sich zu Tische, um ein reich-liches, leckeres Mahl zu genieen. Doch wie frchterlich wurde ihm dies erste Mahl! Das weie Brot, das er in die Hand nimmt, wird hartes Gold, er kann es nicht beien; die Fleifchstcke, die er kauen will, find wie goldenes Blech, der funkelnde Wein geht wie flssiges Gold durch seine Kehle. Entsetzt springt er aus und beginnt, seinen Reichtum zu verwnschen; er sieht, da alles Gold ihm nichts ntzt, er mu ja verhungern und verdursten! Voll Angst betet er zu Bakchus: Verzeih mir meinen trichten Wunsch, hilf mir, befreie mich von dem glnzenden Elend!" Der Gott erbarmte sich des jammernden Knigs. Geh," sagte er, an den Flu Paktolus, wandere an seinem Ufer entlang, bis du in den Bergen zur Quelle kommst. Dort bade dich in dem Sprudel, und du wirst dein Elend verlieren." Midas 'tat es und verlor wirklich das unheilvolle Geschenk. Der Flu Paktolus fhrt von da an Goldsand in seinem Bette. Aber leider war Midas trotz der bsen Erfahrung, die er in dem Verkehr mit dem Gotte Bakchus gemacht hatte, nicht vernnftiger ge-
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