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1. Vorschule der Geschichte - S. 204

1897 - Berlin : Nicolai
204 gekämpft; der bittere Haß, welchen beide Völker gegen einander hegten, brachte grausame Thaten hervor. Gero ließ einst 30 wendische Häuptlinge, welche sein Leben bedroheten, bei einem Gastmahle niederhauen. Otto selbst mußte mehrmals seinen Feldherrn zu Hülfe kommen. Endlich unterwarfen sich die Wenden; bis zur Oder wurde die deutsche Grenze erweitert. Um das gewonnene Land aber dauernd mit dem Reiche zu verbinden, legte der König Burgen an, setzte deutsche Mannschaften hinein und siedelte deutsche Bauern an. So wurde auch das Christentum in das Wendenland verpflanzt; Kirchen wurden erbaut und Geistliche angestellt. Otto gründete u. a. das Bistum zu Havelberg und zu Brandenburg, und stellte sie unter das Erzbistum Magdeburg. Wie gegen die Wenden, war er auch gegen die Dänen siegreich. Er drang bis zur Nordspitze Jütlands vor und stellte die Mark Schleswig her. Httos Iug nach Italien. In Italien wüteten seit lange heftige Parteikriege und richteten viele Verwüstungen an. Weil Otto sich als den Nachfolger Karls des Großen ansah, so glaubte er auch ein Recht auf dieses Land zu haben. Da kam die Nachricht nach Deutschland, daß die schone Adelheid, die Witwe des Königs Lothar, von dem Markgrafen Berengar hart bedängt würde, weil sie sich weigere, den Sohn desselben zu heiraten. Der harte Mattn hatte sie in einen engen Kerker geworfen, wo sie sein Weib sogar mit Schlägen mißhandelte. Da beschloß Otto, sich des Landes und der Königin anzunehmen. Als er über die Alpen in die lombardische Ebene hinabstieg, fand er nirgend Widerstand; Berengar rettete sich in eine feste Burg. Die Fürsten der Lombardei, besonders die Bischöfe, sammelten sich immer zahlreicher um den deutschen König. In Pavia nahm dieser von dem Königreich Italien Besitz. Unterdes war auch Adelheid aus ihrem Kerker entflohen; treue Menschen, ein Priester und eine Dienerin, hatten einen unterirdischen Gang gegraben, durch den sie entkam. Es war eine gefahrvolle Flucht; durch Wälder und Felder, von den Feinden heftig verfolgt, gelangte die Königin endlich nach dem Schlosse Canossa in Sicherheit. Nun heiratete sie Otto, der seine Gemahlin durch den Tod verloren hatte. Schon rüstete sich der König, um in Rom die Kaiserkrone auf fein Haupt zu setzen, da riefen ihn neue Gefahren nach Deutschland zurück. Die Schlacht auf dem Lechfelde. Hier war wieder eine Em-
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