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1. Vorschule der Geschichte - S. 236

1897 - Berlin : Nicolai
236 die Mehrzahl der Bewohner hingerafft; die übrig gebliebenen, in den Greueln des Krieges aufgewachsen, waren meist roh und verwildert. Deutschland stand fortan unter den Mächten Europas ohnmächtig da. Die Kaiser verfolgten ferner nur die Vorteile ihrer östreichischen Erblande. Da war es ein Glück, daß unter den Ländern Deutschlands durch die Tüchtigkeit seiner Fürsten und seines Volkes eines zu solcher Macht gelangte, daß es, wenn auch erst in viel späterer Zeit, die übrigen wieder zu einem neuen deutschen Reiche vereinen konnte. Aie Mark Wrandenöurg. Diese Aufgabe zu erfüllen, war die Mark Brandenburg bestimmt. Sie war gestiftet worden, um die Ostgrenze des deutschen Reiches gegen die Wenden zu schützen. Nachdem alles zu ihr gehörige Land, welches ostwärts der Elbe liegt, infolge unglücklicher Kriege verloren gegangen war, gewann es Markgraf Albrecht der Bär wieder (1150), gründete deutsche Dörfer und Städte und verhalf dem Christentum zum Siege über das Heidentum. Seine Nachfolger, Anhaltiner, auch Assanier genannt, erweiterten die Mark bis zur Oder und dann über diesen Fluß hinaus, indem sie das Land an der Warthe und Netze unterwarfen. Nachdem Waldemar, der Letzte der Askanter, gestorben war, kamen Markgrafen aus dem Hause der Bayern an das Ruder, unter welchen die Mark infolge unglücklicher Kriege schwer litt. Schlimmer noch wurde es unter der Regierung der Herrscher aus dem Hause Luxemburg. Aus ihm war Sigismund hervorgegangen, welcher zugleich deutscher Kaiser und König von Böhmen war. Daher konnte er sich um die fernliegende Mark Brandenburg nicht viel kümmern. Seine Geldnot bewog ihn, dieselbe an seinen Vetter Jobst von Mähren, einen habgierigen Mann, zu verpfänden. Nun kamen die schlimmsten Zeiten für das Land. Dem Fremdlinge lag das Wohl desselben nicht am Herzen; nur darauf war er bedacht, recht große Einnahmen daraus zu gewinnen. Seine Statthalter waren ganz ohnmächtig. Ein Teil des trotzigen Adels wollte überhaupt keinen Markgrafen mehr, strebte vielmehr danach, reichsfrei, d. h. nur dem Kaiser Unterthan zu sein. An der Spitze dieser Partei stauben die Brüber Hans und Dietrich von Quitzow, welche über eine große Anzahl fester Schlösser und eine ansehnliche Streitmacht geboten. Sie lagen mit ihren Gegnern in bestänbiger Fehbe und beunruhigten das Land
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