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1. Vorschule der Geschichte - S. 245

1897 - Berlin : Nicolai
245 das Herzogtum Preußen ein Königreich sein werde. Am 17. stiftete der Kurfürst den schwarzen Adlerorden, dessen Umschrift „suum cuique“ (Jedem das Seine) andeuten sollte, daß die Könige in Preußen gegen jedermann gleiche Gerechtigkeit üben wollten. Am 18. Januar aber setzte Friedrich im Saale des Schlosses erst sich und darauf seiner Gemahlin Sophie Charlotte die königliche Krone auf das Haupt und ließ sich dann in der Kirche durch zwei Geistliche feierlich zu der neuen Würde salben. Große Volksbelustigungen schlossen das Fest. Nach der Rückkehr fand ein feierlicher Einzug in Berlin statt. — Bei der Neigung Friedrichs zur Pracht und seiner Freigebigkeit erforderte die Königswürde große Ausgaben, welche dem Volke manche Last auferlegten. Doch war dieselbe fortan für Friedrich und seine Nachfolger ein Antrieb, die Macht des Staates so zu erhöhen, daß sie den: königlichen Namen auch entspräche. So bereitete die Krönung die Größe Preußens vor, welche Friedrichs Nachfolger herbeiführten. — Angeregt durch seine geistvolle Gemahlin, welche, dem Prunk seines Hofes abgeneigt, in dem Dorfe Lietzen (Charlottenburg) im Kreise von Gelehrten und Künstlern lebte, erwarb sich Friedrich ein großes Verdienst um Kunst und Wissenschaft. Er ließ großartige Bauten ausführen, so das königliche Schloß in seiner gegenwärtigen Gestalt, das Zeughaus, die lange Brücke, welche mit dem Erzstandbilde seines Vaters geschmückt wurde (Schlüter). Er gründete die Akademie für Kunst und Wissenschaft zu wissenschaftlichen Forschungen und künstlerischen Studien. Seit jenen Zeiten ist in das preußische Volk der Antrieb zur Bildung gekommen. In dem Kriege, in welchem die Beherrscher von Östreich und Frankreich um die spanische Krone kämpften, stand Friedrich auf der Seite der ersteren Macht. Auch hier ernteten die Preußen unter Führung Leopolds von Dessau großen Ruhm. Friedrich I. war wie sein Vater ein Mann von frommer Gesinnung, aber von ebenso großer Duldsamkeit gegen diejenigen, welche nicht desselben Glaubens mit ihm waren. Überall aber, wo er konnte, nahm er sich der bedrückten Protestanten an. Preußen 6alt überhaupt, seitdem der Kurfürst von Sachsen, um die polnische Königskrone zu erwerben, katholisch geworden war, als die Schutz-Macht der Protestanten in Deutschland.
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