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1. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 22

1909 - Leipzig : Hirt
22 Erster Zeitraum. Von der dorischen Wandrung bis zu den Perserkriegen. gleicher Zeit Perinder, der Freund des Sngers Arion, so auf der Insel Samos Polykrates, und fast in allen Stdten und auf allen Inseln finden wir im 6. Jahrhundert v. Chr. solche Alleinherrscher oder Tyrannen. Die Regierung dieser Tyrannen war in der Regel milde, weil sie sich mit Hilfe des Volkes auf den Thron geschwungen hatten. Ihre Shne dagegen vergaen meist, was die Vter dem Volke verdankten, und bten eine drckende Herrschaft. Dann wurden sie vertrieben, wie das Beispiel des Hippias zeigt. Polykrates ^). Polykrates hatte sich (540 v. Chr.) die Alleinherrschaft der Samos angeeignet. Die Insel war in jener Zeit die gesegnetste des gischen Meeres. Land- und Bergbau, Weinpflanzungen, Vorzugs-weise aber Schiffbau, Handel und Industrie bildeten die Grundlage des Wohlstandes der Brger. Ein unermdlicher Trieb zu Erfindungen war den Bewohnern der Insel eigen, zugleich ein khner Entdeckungsgeist, den die Gefahren unbekannter Meere reizten. der diese Insel war Polykrates nach der Ermordung seines ltern und der Flucht seines jngern Bruders Herr geworden. Durch eine Garde von tausend Bogenschtzen fremder Nation schtzte der Tyrann seine Person gegen einen etwaigen Angriff des Volkes. Sodann schuf er in unglaublich kurzer Zeit eine Seemacht, durch die er Beherrscher des ganzen gischen Meeres wurde. Die Stadt Milet und die Insel Lesbos wurden in glcklichen Seeschlachten vollstndig besiegt und die Bewohner entwaffnet. Nun durchzogen seine Schiffe den ganzen Archipel, um alle Ksten zu brandschatzen. Nachdem Polykrates seine Flotte zur herrschenden Seemacht im gischen Meere gemacht hatte, verband er die Inseln und die Kstenstdte zu einem Bunde. An dessen Spitze stand Samos, das der Tyrann zum Sitze von Kunst und Wissenschaft machte. Mit Amasis, dem Könige von gypten, schlo er Freundschaft, teils um Handelsver-bindungen anzuknpfen, teils um die wissenschaftlichen Schtze dieses ltesten Kulturstaates seinen Untertanen zugnglich zu machen. Polykrates war schon eine lange Reihe von Jahren im ungestrten Besitze seiner Macht und Herrlichkeit. Er hatte sich an sein Glck ge-wohnt wie an einen unzertrennlichen Begleiter seines Lebens. Er schlo ein Bndnis mit dem Perserknige Kambyses, als dieser sich zur Er-oberuug gyptens rstete, und lie ein Geschwader von vierzig groen Schiffen nach gypten in See gehen. Unvorsichtigerweise hatte er alle seine Feinde darauf untergebracht. Diese kehrten mitten auf dem Meere um und segelten nach Samos zurck, um den Tyrannen zu entthronen. Als Polykrates die meuterische Flotte zurckkehren sah, segelte er ihr schnell entgegen und schlug sie in die Flucht. Die geschlagenen Feinde flohen nach Sparta und kehrten mit spartanischer Hilfe zurck. Die *) Enthlt die Unterlage zu Schillers Ballade Der Ring des Polykrates".
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