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1. Griechische und römische Geschichte, Der Sieg des Christentums - S. 66

1909 - Leipzig : Hirt
66 Zweiter Zeitraum. Der Rmische Freistaat. oder man lie sie selbst Paar um Paar auf Leben und Tod kmpfen. (Bild 20.) Im Umkreise saen die Rmer und Rmerinnen und sahen dem grausigen Kampfe zu; die mterschtigen unterhielten durch solche Belustigungen das Volk, um sich fr bevorstehende Wahlen beliebt zu machen. Whrend die uere Kultur auf der Hhe stand, sank die innere immer tiefer; ein Volk, das sein Vergngen an solchen Mordszenen zwischen Menschen und Menschen oder zwischen Menschen und Raubtieren findet, geht dem Unter-gang entgegen. Bisweilen entspann sich ein freundschaftliches Verhltnis zwischen dem Herrn und seinem Sklaven. Cicero schenkte einem gebildeten Sklaven die Freiheit und behandelte ihn wie einen Freund. Aber das Los der groen Mehrzahl der Sklaven war bedauernswert. Mit Ketten an den Fen bearbeiteten sie das Feld. Die Nacht verbrachten sie in Lchern. Eine geringe Unaufmerksamkeit konnte die hrteste krperliche Mihandlung nach sich ziehen. Vornehme Frauen verletzten mit spitzen Nadeln ihre Sklavinnen mit oder ohne Ursache. Fr alte und schwache Sklaven war nicht gesorgt. Der berhmte Kato hat den Ausspruch getan: Verkaufe dein Pferd und deine Sklaven, wenn sie alt sind!" Die Zahl der Sklaven war auerordentlich groß. Vierhundert wurden in einem Hause auf einmal hingerichtet, weil sie die Ermordung ihres Herrn nicht gehindert hatten. Im Senat war der Vorschlag gemacht worden, den Sklaven eine besondere Kleidung zu geben. Der Vorschlag wurde abgelehnt, weil sonst die Sklaven erfahren htten, wie zahlreich sie seien und wie mchtig, wenn sie zu-sammenhielten. Mehrere Male haben sie sich zusammengeschart, um ihr hartes Joch abzuschtteln. 200000 Sklaven standen einmal unter Waffen und besiegten verschiedene rmische Heere; schlielich erlagen sie, weil es ihnen an Kriegszucht und erfahrenen Fhrern fehlte. Die Sklaverei hat die Arbeit der freien Brger vernichtet. So billig wie der Sklave konnte der Freie, dem die Sorge fr die Familie oblag, nicht arbeiten. Deshalb wurden aus den unbemittelten freien Brgern Bettler. Alle, die auf Untersttzungen angewiesen waren, kamen nach Rom. Durch Geld- und Getreidespenden suchte der Staat der groen Not abzuhelfen. Schwrme von Bettlern erfllten die Straen. So wohnten unermelicher Reichtum und bitterste Not dicht beieinander. Nach Brot und Zirkusfpielen schrie die Menge. (Bild 20 und 21.) Die Frauen. Die Frau hatte in Rom eine viel geachtetere Stellung als in Griechenland. Sie gebot der das Hauswesen, leitete die Erziehung der Kinder und nahm am Familienmahle teil. Ihre freie Zeit fllte sie mit Weben und Spinnen ans. Im ganzen war sie auf den engen Kreis ihres Haufes angewiesen; denn ein Hinaustreten in das ffentliche Leben galt als unpassend. Erschien sie in der ffentlichkeit, so machte ihr alles Platz. Im Hause wurde die Frau mit drnina, d. i. Herrin, angeredet. Vier Eigenschaften wurden von ihr verlangt: Frmmigkeit, Flei,
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