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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 51

1911 - Breslau : Hirt
Die Neuordnung der Mittelmeerwelt in der Zeit vom 5. bis zum 9. Jahrhundert. 51 Zwei Jahrzehnte nach der Schlacht bei Poitiers zerfiel das große Kalifenreich; Ab ul Abbas stürzte die O maijaden, von deren Stamm nur ein Mitglied entkam, Abderrhaman, der in Spanien ein selbständiges Kalifat mit dem Sitz in Cordoba begründete; die Abbassi den verlegten ihre Residenz nach Bagdad am Tigris. Nicht ganz verschlossen sich die Mohammedaner der griechischen Kultur. Sie lehnten sich bei dem Bau ihrer Moscheen an das Vorbild der byzantinischen Kuppelbauten (Hufeisenstil) an, sie wandten sich der Astronomie, der Mathematik, der Medizin, der Philosophie u. a. zu und übersetzten Werke der Griechen ins Arabische. Aber auf die Gestaltung und Weiterentwicklung ihrer eigentümlichen Gedankenwelt gewannen diese Studien keinen Einfluß. Sowohl durch ihre Bauweise und den Stil ihrer dekorativen Kunst als auch durch ihre Übersetzungen griechischer Autoren haben sie auf die Entwicklung der Künste und Wissenschaften im Abendlande eingewirkt (arabische Ziffern, Arabesken, Alkohol, arabische Namen der Sternbilder). Das Fränkische Reich und die Römische Kirche. Im 8. Jahrhundert werden im Abendlande die Anfänge einer selbständigen römisch-germanischen christlichen Kulturwelt deutlich erkennbar; sie werden durch die politische Arbeit der Karolinger und die kirchliche der römischen Päpste ins Leben gerufen. Das von den Merowingern gegründete Reich der Franken wird nach tiefer innerer Zerrüttung neu befestigt durch die karolingischen Hausmeier und Könige. Die christlichen Grundlagen seiner Gesittung werden durch den Sieg Karl Martells über die Araber sichergestellt, da er dem Vordringen des Islams in Westeuropa eine Grenze zieht. Der Primat des Papstes wird im Abendlande anerkannt, die heidnische Germanenwelt wird durch Missionen herangezogen; in schwierigen Kämpfen erringt der Römische Stuhl seine Unabhängigkeit von Byzanz. Seit der Mitte des 8. Jahrhunderts treten der mächtigste Fürst der Germanen und das Haupt der Kirche im Abendlande in enge Verbindung miteinander. Seitdem gehen — und zwar das ganze Mittelalter hindurch — Unterwerfung und Bekehrung der Heiden Hand in Hand; christliche Gesittung und lateinisch-kirchliche Bildung werden bei den Germanen heimisch. Durch die Gründung von Bistümern, Kirchen, Klöstern und Schulen wird diese Kulturarbeit planmäßig gefördert. Diese neugeschaffene Kulturwelt erhält durch die Wiederherstellung des Weströmischen Kaiserreiches eine ihrer Größe und Selbständigkeit würdige politische Gestalt, sie betätigt aber die ihr innewohnende Kraft dadurch, daß sie weiterlebt, wirkt und fortschreitet, auch als diese Form zerbrochen ist. 4*
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