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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 52

1911 - Breslau : Hirt
52 Aus der Geschichte des Mittelalters. 1. Das Frankenreich unter den Merowingern. 481—751. § 29. Chlodwig. (481—511.) Unmittelbar nachdem Odowaker den letzten weströmischen Kaiser abgesetzt hatte, geriet der letzte Teil Galliens, der noch in römischer Verwaltung gestanden hatte, das Land nördlich der Loire, unter die Herrschaft des Frankenkönigs Chlodwig. Der Stamm der Franken teilte sich in die Oberfranken (Katten oder Hessen), die ursprünglich zwischen Westerwald, Rhön und unterem Main seßhaft, im 5. Jahrhundert ins Moseltal eingedrungen und dort mit den Alamannen zusammengestoßen waren, die ripuarischeu, amnieder-rhein um Cöln wohnhaft, und die salischen, die sich von ihren Sitzen an den Rhein- und Maasmündungen langsam nach Südwesten bis über die Sambre ausgebreitet hatten. Bei den Franken bestand im 5. Jahrhundert schon das erbliche Königtum; doch finden sich viele kleine Teilreiche nebeneinander, deren Könige bei den Saliern alle dem Hause der Merowinger angehörten. In einem dieser Königreiche kam Chlodwig, der Einiger aller Franken und Eroberer Galliens, zur Regierung. Er schlug den früheren Statthalter des noch römischen Galliens, Syagrins, der die Provinz im eigenen Namen beherrschte, bei Soissons und besetzte sein Land. Durch den Anschluß der Oberfranken, der bald daraus erfolgte, wurde Chlodwig in einen Krieg mit den nach Norden vordringenden Alamannen verflochten; er besiegte sie bei Tolbiaenm und unterwarf sie dem Frankenreiche. Dieser Sieg ist in zweifacher Beziehung wichtig, denn erstens beschränkten sich seitdem die Alamannen auf südlichere Sitze, zweitens trat Chlodwig als erster germanischer König zum katholischen Bekenntnis über. In Gefahr, besiegt zu werden, soll er das Gelöbnis getan haben, sich taufen zu lassen, wenn ihm der Gott seiner Gemahlin, die Christin war, den Sieg verleihe. Nach gewonnener Schlacht wurde er von dem Bischof Remigius von Reims unterwiesen und getauft. Tausende seines Volkes folgten ihm. Neben persönlichen Gründen haben ihn auch politische Erwägungen bei diesem Schritte geleitet. Er mußte wünschen, die reichen und mächtigen Bischöfe der gallischen Kirche zu gewinnen, und erwarb sich die Gunst der römischen Bewohner Galliens südlich der Loire, die unter der Herrschaft der arianischen Burguuden- und Westgotenkönige standen. Als er aber als Katholik die Westgoten angriff (Sieg bei Vonllon 507), zwang ihn der Ostgotenkönig Theoderich, sich mit der Eroberung des Landes zwischen Loire und Garonne zu begnügen. Die Burgunden unterwarf Chlodwig nur vorübergehend. Zwischen der Eroberung Chlodwigs und denen anderer germanischer Stämme besteht ein tiefgreifender Unterschied. Chlodwig kam nicht an der Spitze eines wandernden Volkes, sondern als erobernder König, der nur seine eigene Macht zu erweitern strebte. Da die Hauptmasse der
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