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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 71

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 71 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Erster Teil. (919—1250.) Das Zeitalter der sächsischen und fränkischen Könige. (919—1125.) Allgemeine Übersicht. Die Vereinigung der am Rhein und östlich davon wohnenden germanischen Stämme zu einem deutschen Staate ist das Werk der sächsischen Könige. Auf die Macht dieses Deutschen Reiches gestützt, suchen die Ottonen die Vorherrschast im Abendlande zu gewinnen; sie unterwerfen Italien, machen Eroberungen im Slawenlande und erneuern das Kaisertum Karls; unter den fränkischen Königen wird Burgund angeschlossen. Die sächsischen und fränkischen Könige betrachten es als ihre Ausgabe, das Christentum in Deutschland zu befestigen und seine Ausbreitung in Europa zu fördern. Vor allen Dingen geben sie dem Päpstlichen Stuhle an ihrer Macht einen festen Rückhalt, dessen er in den kriegerischen Wirren der italischen und besonders der römischen Großen und seiner gefährdeten Lage an der äußersten Südspitze der romanischgermanischen Kulturwelt dringend bedarf. Das ottonische Kaisertum beruhte auf dem Zusammenwirken von sacerdotium, geistlicher, und imperium, weltlicher Gewalt, wobei dem imperium das Übergewicht zugedacht war; wurde dieser Zusammenhang gelockert, so wurde es in seinen Grundlagen bedroht. Diese Lockerung erfolgte seit dem Ausgange des 10. Jahrhunderts, als die christliche Frömmigkeit im Abendlande — zum erstenmal seit der Bekehrung der Germanen — eine gewaltige Vertiefung erfuhr. Das Kloster Cluny in Burgund kann als der Ausgangspunkt einer Reformbewegung betrachtet werden. Der in altchristlichen Überzeugungen wurzelnde Gedanke, daß das Weltliche mit dem Geistlichen verglichen minderwertig und darum ihm unterzuordnen sei, gewann eine allgemeine Anerkennung, die Unterordnung des sacerdotium unter das imperium erschien deshalb unerträglich. Damit war das schisma inter sacerdotium et imperium gegeben. In dem zur Zeit der fränkischen Kaiser ausbrechenden offenen Kampfe zwischen Kaiser und Papst kann das Kaisertum seine Rechte in altem Umfange nicht behaupten, das Papsttum aber wird, von diesen allgemein verbreiteten Gedanken ergriffen und getragen, zum Führer der abendländischen christlichen Völker. In dieser Stellung erscheint es, als es die große Bewegung, die wir unter dem Namen der Kreuzzüge kennen, in die Bahnen leitet. Geographisch betrachtet verschiebt sich in dieser Zeit der Schwerpunkt der europäischen Geschichte zunächst von Westeuropa nach der
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