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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 95

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 95 Das Zeitalter der Hohenstaufen. Allgemeine Übersicht. Die vier Menschenalter staufischen Königtums sind die von großen Kämpfen am stärksten bewegte, aber auch die an Neubildungen reichste Zeit des Mittelalters. Die größten Gegensätze kommen zum Austrag. a) Der Streit zwischen Kaiser und Papst. Noch erfüllen, ein Erbe der Cäsaren, die Gedanken, die das Ziel der Herrschaft in der Weltherrschaft sehen, die deutschen Kaiser, ja sie finden unter den Hohenstaufen glänzende Vertreter. Aber auch die durch Gregor Vii. von jeder Bevormundung befreite Kirche strebt nach Herrschaft. Es mußte darüber zum Kampfe zwischen beiden kommen. Dieser zum Teil mit großer Erbitterung geführte Kampf endet mit dem vollen Siege des Papsttums, ja dem Erlöschen des kaiserlichen Namens. Trotz dieser gesteigerten Macht aber waren die Päpste nicht imstande, dem Verluste des Heiligen Landes vorzubeugen. b) Der Gegensatz zwischen kaiserlichem Universalismus und nationaler Selbständigkeit. Bei dem Versuche, ihre kaiserlichen Ansprüche zur Geltung zu bringen, trafen die Staufen auf den Widerstand der zum Selbstbewußtsein erwachten Nationen. Deutschland und Italien, deren Geschicke jahrhundertelang innig verflochten waren, scheiden sich voneinander. Auch diese Trennung entspricht (ebenso wie die vom Jahre 843) einer geschichtlichen Notwendigkeit, da beide Nationen ein eigentümliches, reiches geistiges Leben ausgebildet hatten. Beide Nationen finden neue Aufgaben im Osten. Die großen italienischen Seestädte gründen sich am Ostrande des Mittelmeeres ein Reich, gleichzeitig erobern die Deutschen das Slawenland jenseits der Elbe. Die Italiener haben für die Erweiterung ihres Volkstums aus ihren Eroberungen schließlich keinen Gewinn; im Norden aber entstehen gleichsam neue deutsche Stämme, die später eine sehr starke Rückwirkung auf das Mutterland ausüben. c) Wandlungen im geistig-sittlichen Leben des Abendlandes. Bisher war die Kirche allein die Führerin der Völker nicht nur im religiösen, sondern überhaupt im geistigen Leben; die Bildung war kirchlich. Diese Führung entgleitet ihren Händen. Die hochgespannte Frömmigkeit des 11. Jahrhunderts, aus der die Kreuzzüge hervorgegangen sind, erlischt in der Laienwelt und macht der Freude am Weltleben Platz. Weite Kreise schließen sich den Albigensern und Waldensern an, die ihr religiöses Ideal nicht in der Kirche verwirklicht sehen; es bedarf gewaltsamer Mittel, um ihre Gemeinden zu unterdrücken.
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