Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 110

1911 - Breslau : Hirt
Ho Aus der Geschichte des Mittelalters. Nun aber machte Otto die kaiserlichen Rechte in Mittelitalien sehr wider Willen des Papstes und gegen seine Versprechungen geltend; ja er überschritt auch die Grenzen Apuliens, um den Normannenstaat als Lehen des Reiches in Besitz zu nehmen. So mußte es zwischen ihm und Innozenz, der entschlossen war, eine Vereinigung von Sizilien und Deutschland in einer Hand niemals wieder zuzulassen, zum Bruche kommen. Der Papst verhängte den Bann und forderte Fürsten und Völker aus, sich vom Kaiser zu trennen. Als Otto, im Begriffe, von Kalabrien nach Sizilien überzusetzen, erfuhr, daß die Lombarden von ihm abgefallen waren, und daß in Deutschland eine Anzahl mächtiger Fürsten mit dem Papste im Einvernehmen Friedrich Ii., den König von Unteritalien, als deutschen König aufgestellt hatten, trat er den Rückzug an. Ihm folgte Friedrich Ii., der soeben noch in Palermo Schiffe zur Flucht aus Sizilien gerüstet hatte, fast auf dem Fuße nach. In Nord-italien als König begrüßt, in Schwaben, der Heimat feines Hauses, zuerst anerkannt, wurde er bald darauf in Mainz zum Könige gekrönt. In dem Thronstreite zwischen Friedrich und Otto spielten die Verhältnisse der Nachbarländer eine Rolle. Da Otto zu England hielt, suchte Friedrich das Bündnis des mit jenem verfeindeten Königs Philipp August von Frankreich. Der Sieg der Franzosen bei Bonvines (1214) über Johann ohne Land und Otto entschied auch über das Königtum Friedrichs. Er wurde in Aachen zum zweitenmal gekrönt, Otto lebte seitdem fast vergessen in Braunschweig. 3. Friedrich Ii. 1215 (1212)—1250. Unter Friedrich Ii. wurde der Kampf zwischen Kaiser und Papst mit größter Erbitterung ausgefochteu, wie es überall geschieht, wo prinzipielle Gegensätze aufeinanderstoßen, und endete, da Friedrich vor der Entscheidung starb und kein geistesebenbürtiger Nachfolger an seine Stelle trat, mit dem vollen Siege des Papstes. Jö länger, je weniger beteiligte sich Deutschland tätig an den italienischen Kämpfen des Kaisers; damals trennte es sich von Italien; dort gewannen die Fürsten, denen die Landeshoheit in ihren Gebieten reichsgesetzlich zugesprochen war, hier die Städte die führende Stellung. Die Kolonisation im Osten wurde nach dem Sturze der dänischen Herrschaft wieder aufgenommen, alle Stände wirkten mit, zwei Fünftel des heutigen deutschen Landes wurden damals germanisiert. Im Morgenlande machten die seldschnkischen Türken neue Eroberungen; die Mongolen führten große, aber wenigstens für das mittlere Europa doch nur vorübergehende Änderungen in der Machtverteilung der Staaten herbei.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer