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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 173

1911 - Breslau : Hirt
Die Zeit des Humanismus. 173 Mittelpunkt der Halbinsel, die Heimat der Renaissance; die Mundart von Florenz wird durch Dante Schriftsprache des gebildeten Italiens; den herrschenden künstlerischen Bedürfnissen des Volkes gibt der Rat (Signorie) Ausdruck durch den Beschluß, den schönsten Dom der Christenheit zu bauen, der im Laufe eines Jahrhunderts mit Zähigkeit festgehalten, von Brunelleschi verwirklicht wird. Und diese wunderbare Blüte entfaltet sich, während innere Kämpfe zwischen Ghibellinen und Guelfen, Schwarzen und Weißen, Aristokratie und Demokratie, zwischen einzelnen Familien niemals aufhören. Endlich errang die Demokratie die Oberhand, aber bereits am Anfang des 14. Jahrhunderts bestand die Herrschaft des Volkes nur dem Scheine nach, in Wahrheit herrschte der reichste Mann. Aus Tuchmachern waren die Medici die größten Bankiers der damaligen Zeit geworden; das Haus hatte Kontore in ganz Europa, Handelsverbindungen in der ganzen Welt. Der kluge Cosimo der Ältere verstand, ohne die Formen der Verfassung anzutasten, auf Signorie und Volk sich einen so großen Einfluß zu verschaffen, daß nichts wider seinen Willen geschah. Seine Stellung erbte sein Enkel Lorenzo il Magnistco (f 1492), prächtiger, glänzender, aber ohne den zugleich unternehmenden und zuverlässigen, genauen Geschäftssinn des Großvaters, ohne dessen kluge Schonung der Demokratie; er gab sich schon viel uuge-scheuter als Fürst, erweckte seinem Hause Haß und entging nur durch Zufall einem furchtbaren Anschlage, dem sein Bruder zum Opfer fiel. Sein Sohn wurde vertrieben und kehrte nur mit der Hilfe des Auslandes zurück. Diese Halbinsel mit ihren kleinen, untereinander sich befehdenden, durch innere Kriege erschütterten Staaten wurde jetzt der Schauplatz für die Kriege der großen Mächte Europas. § 95. Die europäischen Kriege in Italien. Als das Königreich Neapel nach dem Aussterben der Anjous an den König von Sizilien fiel, der einer Seitenlinie des aragonesischen Hauses angehörte, erhob Karl Viii. von Frankreich, als Verwandter der Anjous, Ansprüche und eroberte das Land in raschem Siegeslaufe. — Sogleich zeigte sich, daß sich die Franzosen durch diese Eroberung die größte Feindschaft weckten; weder der Papst noch Venedig wünschten den mächtigen Herrn in Italien, aber auch Ferdinand von Aragonien wollte seine Ansprüche auf Neapel nicht verlieren. Diese drei Mächte schlossen darum einen Bund gegen Karl; mit-ihnen vereinigte sich Maximilian, der seit seinen burgun-dischen Kriegen mit den Franzosen entzweit und immer noch von der Hoffnung erfüllt war, Burgund zu erobern. Vor dem Bunde dieser Mächte wich Frankreich zurück (1495). Darauf versuchte Ludwig Xii., im Bunde mit Ferdinand von Aragonien zum Ziele zu kommen; gemeinsam eroberten sie Neapel. Nach dem Siege entzweiten sie sich, und in den Feldschlachten unterlagen die ftanzösischeu Heere ihren Gegnern; Neapel ging an Ferdinand von Aragonien über.
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