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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 185

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 185 (1520—66), unter dem die Türkenmacht ihre Höhe erreichte, rückte sechsmal gegen Westen. Auf dem ersten Zuge schlug er das ungarische Heer bei Mohacz an der Donau (1526) und machte auf iy2 Jahrhunderte Bnda zum Sitz eines Paschas. Da Ludwig von Ungarn in der Schlacht gefallen war, kamen zwar die Kronen von Böhmen und Ungarn an Ferdinand, seinen Schwager, Karls jüngeren Bruder, aber von Ungarn nur die Herrschaft über einen schmalen Streifen im Westen, während der Statthalter von Siebenbürgen, Johann Zapolya, unter türkischem Schutze die Königswürde beanspruchte. Im Jahre 1529 belagerte Soliman Wien. Die Stadt, dürftig befestigt, aber tapfer verteidigt, hielt sich drei Wochen, bis ein deutsches Heer, ohne Rücksicht auf kirchliche und politische Mißhelligkeiten ins Feld gestellt, durch sein Herannahen den Feind zum Abzüge nötigte. § 100. Die Reformation in der Schweiz. Neben Luther traten als selbständige Reformatoren in der Schweiz Zwingli und Kalvin auf. Ulrich Zwingli, der Reformator der deutschen Schweiz, war in Wien und Basel gebildet, Erasmus und den Humanisten befreundet, erst Priester am Wallfahrtsorte Mariä Einsiedeln, dann am Großmünster in Zürich; er begann ebenfalls mit Predigten gegen den Ablaß. Obwohl in seiner resormatorischen Tätigkeit von Luther beeinflußt, ging er bald, nach Charakter und Bildungsgang von ihm grundverschieden, in der Fassung der Lehre wie in der Gestaltung des Gottesdienstes eigene Wege und kam in Hauptpunkten zu abweichender Meinung. Er legte weniger Gewicht auf die dogmatisch-theologische Seite als auf die moralisch-politische. Der Rat in Zürich übernahm das Kirchenregiment. Politische Reformen der Eidgenossenschaft wurden in Aussicht genommen, fanden aber an den Urkantonen, ferner an Luzern, Zug, Freiburg und Wallis, die altgläubig blieben, Widerstand. Die Züricher wurden bei Kappel (1531) geschlagen, und Zwingli, der das Heer als Feldprediger begleitet hatte, fiel. Seine Lehre fand auch in Süddeutschland vielfach Eingang. In der Schweiz hat sich die kirchliche Spaltung im ganzen fo erhalten, wie sie im 16. Jahrhundert entstand (vgl. den Sonderbundkrieg von 1847). Johann Kalvin, geboren 1509 in der Pikardie als Sohn eines wohlhabenden Beamten, hatte in Paris, wo er zuerst Theologie, dann Rechtswissenschaft studierte, Luthers Lehre kennen gelernt und sich ihr angeschlossen; seine religiösen Überzeugungen legte er in dem Werke Institutio Christianae fidei nieder. Aus Frankreich verbannt, flüchtete er über Basel nach Genf, das damals politisch fast selbständig war. Auch von hier wurde er vertrieben, kehrte aber 1541 zurück und schuf hier in 23jähriger Tätigkeit das für den Protestantismus in Westeuropa vorbildliche Gemeinwesen. In seiner Lehre ist das Wirksame die Prädestinationslehre. In seiner Kirchenordnung liegt aller Nachdruck auf der Kirchenzucht. Das bürgerliche und Familienleben wurde durch eingehende Vorschriften geordnet und unter Aussicht des aus Geistlichen und Laienältesten ge-
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