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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 186

1911 - Breslau : Hirt
186 Aus der Geschichte der Neuzeit. bildeten Konsistoriums gestellt, das mit kirchlicher Strafgewalt ausgestattet ist. Von dem bürgerlichen Gemeinwesen verlangt Kalvin, daß es auf Ersuchen des Konsistoriums gegen die der kirchlichen Ordnung Zuwiderhandelnden auch mit weltlichen Strafen einschreitet.*) Der Kalvinismus war sicherer und selbstbewußter als der Zwinglianismus und eroberte durch seine straffe Gliederung und strenge Zucht der Gemeinden sich einen Teil Frankreichs, der Niederlande, Schottlands, Englands und von hier auch von Nordamerika; in Deutschland fand er Eingang zuerst in der Pfalz, später in Hessen und Brandenburg. § 101. Die politische Teilung der Nation. Die im Mittelalter begründete enge Verbindung der kirchlichen mit den staatlichen Angelegenheiten brachte es mit sich, daß die kirchliche Spaltung der Nation in Anhänger und Gegner der Reformation auch eine politische Trennung der Reichsstände zur Folge hatte. Es geschah dies in der Weise, daß sich auf beiden Seiten Sonderbünde zusammenschlossen, deren Mitglieder sich zu gemeinsamem Handeln insbesondere auf den Reichstagen verpflichteten. In dem Maße, als die kirchliche Frage zu einer politischen Machtfrage wurde, erhöhte sich die Bedeutung der materiellen Interessen (z. B. der geistlichen Jurisdiktion, des Besitzes der kirchlichen Güter). Am frühesten gelang die Einigung auf katholischer Seite. Nachdem sich das Nürnberger Reichsregiment zur Durchführung des Wormser Edikts unfähig gezeigt hatte, schloß (15241 Ferdinand von Österreich mit den bayrischen Herzögen und den süddeutschen Bischöfen zu Regensburg ein Bündnis, um den Neuerungen in der Religion entgegenzutreten. Erst nach dem Bauernkriege kam in Norddeutschland ein Bündnis Evangelischer zustande. Wie man im Süden den Sieg über die Bauern dazu benutzt hatte, um die „Prädikanten" zu verfolgen, so schlug Georg von Sachsen den norddeutschen Fürsten nach der Schlacht bei Frankenhausen vor, sich zusammenzutun, um die Anhänger der neuen Lehre auszurotten. Der Plan scheiterte am Widerstände Johanns von Sachsen und Philipps von Hessen. Beide verbündeten sich (1526) zu Torgau mit mehreren norddeutschen Fürsten und der Stadt Magdeburg. Dem Beschlusse des ersten Reichstages zu Speyer (1526), „ein jeder solle sich in Sachen der Religion so halten, wie er es vor Gott und kaiserlicher Majestät zu verantworten getraue", gab den Freunden der Reformation eine ihrem Vorhaben günstige Auslegung. Die Fürsten und der Rat der freien Städte vereinigten in ihren Gebieten die evangelischen Gemeinden zu Landeskirchen, für deren Unterhalt und Ordnung sie die Fürsorge übernahmen. *) Der Arzt ©erbet, der eine Lehre der Kirche in streng theologischer Weise bekämpft hatte, wurde deshalb in konsequenter Durchführung dieser Anschauung nach kirchlicher Verurteilung wegen Gotteslästerung vou dem weltlichen Gerichte mit dem Tode bestraft.
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