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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 191

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 191 Als die Häupter des Schmalkaldener Bundes, der ängstlich-vorsichtige Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der feurige Landgraf Philipp von Hessen, den katholischen Herzog von Braunschweig vertrieben hatten, erklärte sie der Kaiser als Ausrührer in die Acht und begann gegen sie den Krieg. Er hatte zwei Schauplätze, einen im Süden, einen späteren im Norden. Der Feldzug wurde zunächst an der Donau geführt. Nachdem der Rat Schärtlius von Bnrtenbach, des Feldherrn der schwäbischen Städte, die Ehrenberger Klause zu besetzen, um die heranziehenden Truppen des Kaisers abzusperren, unausgeführt geblieben war, zog sich der Feldzug während des Sommers ohne Entscheidung hin. Der Einfall des Herzogs Moritz in Kursachsen bestimmte Johann Friedrich zur Rückkehr nach Wittenberg. Sein Ausbruch war das Zeichen zur Auflösung; da sich auch Philipp nach Hessen zurückzog, wurde Süddeutschland in kurzem unterworfen. Im April des folgenden Jahres (1547) wurde Johann Friedrich in der Schlacht auf der Lochauer Heide, bei Mühlberg auf dem rechten Elbnfer, besiegt und gefangen genommen. Er verzichtete auf die sächsische Kurwürde, die somit von der Ernestinischen Linie an die Albertinische überging. Seine Söhne behielten nur einen Teil des Kurlandes, die Herrschaften Gotha, Weimar, Eisenach n. a., aus denen später die sächsischen Herzogtümer entstanden sind. Die Demütigung und Gefangennahme des Landgrafen Philipp in Halle vollendete den Sieg des Kaisers. Die Ursache der Niederlage der Protestanten war ihre Uneinigkeit und die Haltung des Herzogs Moritz, der nicht nur seine Glaubensgenossen, sondern auch Kaiser und Reich verriet. So glücklich nun Karl V. in der Niederwerfung seiner Gegner gewesen war, so wenig geschickt zeigte er sich in der Ordnung der religiösen Angelegenheiten. Da er sich von dem nach Bologna verlegten Konzil nicht viel für die Herstellung der kirchlichen Einheit versprach, suchte er auf dem Augsburger Reichstage aus eigener kaiserlicher Machtvollkommenheit eine vorläufige Einigung herbeizuführen. (Das Interim.) Die hier getroffenen Bestimmungen, die den Protestanten den Gebrauch des Kelches und die Priesterehe gestatteten, befriedigten keine Partei; trotzdem bestand der Kaiser auf ihrer Ausführung. Mittelpunkt des Widerstandes der Evangelischen war die Stadt Magdeburg. Da sie den vertriebenen evangelischen Predigern Schutz und Freiheit zu einer energischen literarischen Tätigkeit gewährte, mußte über sie die Acht verhängt werden.
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