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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 210

1911 - Breslau : Hirt
210 Aus der Geschichte der Neuzeit. Schon unter Rudolf Ii. waren die religiösen Gegensätze hochgespannt. Das zeigen die Vorkommnisse in Cöln, Straßburg und Donauwörth. In Cöln wurde der Erzbischof uach seinem Übertritt zur lutherischen Lehre (1583) vertrieben, in Straßburg behielt nach einer zwiespältigen Bischofswahl mit Mühe der katholische die Oberhand; in der überwiegend protestantischen Freien Reichsstadt Donauwörth hatte die Störung einer katholischen Prozession zur Folge, daß Herzog Maximilian von Bayern die Acht gegen sie vollstreckte und sie in eine bayrische Landstadt verwandelte. Union und Liga. Dieser.vorfall erregte bei den kleinen Reichsständen, an denen vor allen Süddeutschland reich war, die größten Besorgnisse. Deswegen wurde unter Führung des Kurfürsten Friedrich Iv. von der Pfalz ein Bund evangelischer Reichsstände zu gegenseitigem Schutze, die Union, geschlossen (1608). Maximilian vereinigte demgegenüber eine Anzahl katholischer Fürsten (mit Ausnahme der Habsburger) zu der Liga. Maximilian war die Seele dieses Bundes; er war ein eifriger Katholik, ein tatkräftiger Fürst, in manchen Einrichtungen des Staates seinen Standesgenossen weit voraus. Es bestanden also vor Ausbruch des großen Krieges zwei organisierte Bündnisse, und es war die Frage, wie sie sich eintretendenfalls bewähren würden. Für die evangelische Sache war es von vornherein von übler Vorbedeutung, daß sich die großen lutherischen Fürsten des Nordens von der Union fernhielten. § 115. Die Lage in Europa. 1. Der Westen. In den westeuropäischen Staaten hatten die Religionskriege einen Abschluß gefunden, die Machtfragen traten in den Vordergrund. Spanien hatte mit den Niederlanden nur einen Waffenstillstand, noch keinen Frieden geschloffen, es hatte also die Entscheidung nur vertagt. Die alten Welch errschastsgedanken Karls V. waren in den beiden habsburgischen Monarchien nicht erstorben. War auch Spaniens Macht geschwächt, so schien dafür einer der großen Feinde weniger gefährlich zu sein, die Pforte. Seitdem Soliman 1566 vor Sziget gestorben war, erlahmte die Angriffskraft der Türken, daher wurden die Kräfte der österreichischen Habsburger für den Westen frei. Auf seiten der evangelischen Mächte wuchs Macht und Reichtum der Niederlande. Während ihres Unabhängigkeitskrieges war zum erstenmal ein europäischer Krieg in die Kolonien hinübergespielt worden; als Philipp Ii. Portugal erobert hatte, rissen die Niederlande die südasiatischen Kolonien der Portugiesen an sich. Sie gründeten ihre ostindische Kompanie, und Amsterdam wurde Mittelpunkt des Welthandels. In England zeigten die Stuarts wenig Neigung, sich in die religiösen Kämpfe des Festlandes einzumischen; Jakob I. verfolgte d:e Puritaner (englische Reformierte, welche die Hochkirche verwarfen und sich der schottischen Presbyterialkirche anschlossen), die nach Nordamerika aus-
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