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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 215

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Religionskriege. 215 2. Der Krieg. § 116, Der Böhmisch-Pfälzische Krieg. Der Dreißigjährige Krieg begann mit dem böhmischen Aufstande 1618. Die Böhmen hatten auch nach den Hussitenkriegen eine kirchliche Sonderstellung behalten; sie hatten sich 1575 zur „böhmischen Konfession" zusammengeschlossen. Ihnen hatte Rudolf Ii., um sein Land zu behalten, 1609 durch den Majestätsbrief freie Religionsübnng eingeräumt, außerdem den drei höheren Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte das Recht des Kirchenbaues; durch den „Vergleich" war dieses Recht auch auf die Untertanen königlicher Güter ausgedehnt worden, und nun rechneten die Böhmen zu den königlichen Gütern die geistlichen Güter, weil der König bei ihrer Besetzung weitgehende Befugnisse hatte. Sie erbauten auch auf geistlichen Herren unterstehenden Gebieten Kirchen, wie in Braunau und Klostergrab. Jene sollte geschlossen werden, diese wurde niedergerissen. Da die Beschwerden, die sie durch Vermittlung der Statthalterschaft in Prag an den Kaiser einreichten, in ungnädigen Formen zurückgewiesen wurden, beschlossen die böhmischen Edelleute, vom Grafen Thnrn aufgewiegelt, Gewalt zu gebrauchen. Sie ergriffen bei einer Audienz, die ihnen die Statthalter auf der Burg gewährten, zwei von diesen, Martinitz und Slavata (und den Schreiber Fabricins), und warfen sie aus dem Fenster. Darauf sagten sie dem Kaiser den Gehorsam auf und vertrieben seine Truppen. Dem Nachfolger des Kaisers Matthias, Ferdinand von Steiermark, verweigerten sie die Anerkennung und übertrugen, während dieser in Frankfurt zum Kaiser gewählt wurde, dem jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, der mit Elisabeth, der Tochter Jakobs I., vermählt war, die Krone von Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz, in der Hoffnung, daß England und die Union ihn unterstützen würden. Hierin täuschten sie sich. Friedrich ließ sich zwar in Breslau huldigen und erschien in Prag, aber hier wurden seine Truppen am Weißen Berge in ein-stündiger Schlacht am 8. November 1620 von dem ligistischen Heere unter dem Wallonen (Johann Tserklaes von) Tilly geschlagen, und damit fand sein Königtum ein Ende. Er flüchtete über Breslau und Berlin nach Holland und verfiel mit seinen Anhängern der Reichsacht. Ferdinand vernichtete den Majestätsbries, ließ die Häupter des Aufstandes hinrichten, zog ihre Güter ein und stellte, wie in seinen übrigen Landen, den katholischen Gottesdienst wieder her. Auch Markgraf Johann Georg von Jägerndorf aus dem Hoheuzolleruhause verlor als Parteigänger des „Winterkönigs" seine schlesischen Besitzungen. Ferdinand Ii. hatte Maximilian von Bayern als Lohn für seine Hilfe alle pfälzischen Länder, die er erobern würde, zugesagt und ließ nun die ligistischen Truppen gegen diese vorrücken. Die Besitzungen des
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