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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 48

1911 - Breslau : Hirt
48 Xix. Die italienische Wandmalerei. 94. Giotto bi Bondone, Einzug Christi. Sta. Maria dell' Arena, Padua. Ärei Namen bezeichnen den Anfang, den Aufstieg und die Höhe der großen italienischen Wandmalerei: Giotto, Masaccio und Raffael. Die Starrheit überlieferter Formen überwand zuerst der Florentiner Giotto di Bondone. Die (Erneuerung des religiösen Lebens durch Franz von Assisi und die damit verbundene Vertiefung des Seelenlebens fand hier in einem großangelegten und feingestimmten Künstler einen begeisterten Apostel. An der ganz neuen Aufgabe, das Leben des h. Franz in der Ordenskirche zu Assisi zu malen, entwickelte sich sein Stil, der fast ein Jahrhundert lang für Italien maßgebend blieb. Mit innigster Vertiefung in die Seele der beteiligten Personen und übersichtlicher räumlicher Disposition stellt er die heiligen Geschichten groß und würdig dar. Der zweite Markstein der (Entwickelung ist der leider jung verstorbene große Florentiner Masaccio. Seine berühmte Vertreibung aus dem Paradiese (97) zeigt, wie er zum ersten Male das Nackte anatomisch versteht und plastisch modelliert, zum ersten Male auch setzen hier die zwei Menschen in überzeugend natürlicher Bewegung perspektivisch richtig ihren Fuß auf den (Erdboden. Überzeugender noch wirkt die gewonnene perspektivische Vertiefung der Bildfläche im „Iinsgroschen". Hier galt es, die Iwölfzahl der Apostel um Christi und den zinsheischenden Zöllner übersichtlich so zu gruppieren, daß die Figur des Meisters die beherrschende blieb. Seine sprechende Handbewegung wird von Petrus aufgenommen, der alsbald zum nahen Fluß geht und den schuldigen Denar aus dem Maule eines gefangenen Fisches herausholt. Mit besonderer Liebe ist auch der rechte Eckpfeiler der Apoftelgruppe, der h. Thomas, gemalt; er war der Namenspatron des Malers (Masaccio ^ der große Thomas). (Ein Blick auf (Biottos „(Einzug Christi" zeigt, wie die dort noch gleichsam auf dem Hintergrund und aufeinander haftenden Figuren hier losgelöst sind und Raum und Luft zwischen sich haben. Der große Stil Masaccios erreichte in Raffael, der feine Fresken in der Brancacci-Kapelle zu Florenz eifrig studiert hatte, seine Hohe. Sein Teppichkarton zeigt den Auf-
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