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1. Erzählungen aus den Sagen des klassischen Altertums und aus den deutschen Götter- und Heldensagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 63

1910 - Leipzig : Hirt
Iii. Könige aus dem Hause Hohenzollern. 63 In der Nhe des Schlosses ist eine groe Stadt entstanden, die ebenfalls Charlottenburg heit. Die Knigin Sophie Charlotte war eine einfache, kluge und gelehrte Frau. An ihren Gesellschaftsabenden muten die Damen in einfacher schwarzer Kleidung erscheinen. Sie durchschaute die Personen ihrer Umgebung; sie wute ganz genau den Heuchler von dem treuen Untertan zu unterscheiden. Gern beteiligte sie sich an den Gesprchen gelehrter Männer. Der hervorragendste Gelehrte jener Zeit hie Leibniz. Dieser verkehrte viel am Kniglichen Hofe. König Friedrich Wilhelm I. Auf Friedrich I. folgte der einfachste aller preuischen Könige: Friedrich Wilhelm I. Er regierte von 1713 bis 1740. Er war einfach in seinem Wesen und pnktlich in allen seinen Arbeiten. Morgens stand er frh auf und arbeitete den ganzen Tag. Flei und Pnktlichkeit verlangte er auch von seinen Untertanen. Auf seinen Befehl muten die Marktfrauen spinnen, wenn sie nicht durch den Verkauf in Anspruch ge-nommen waren. Frher wurden die Tore der Stadt abends geschlossen, und es konnte niemand in die Stadt, bevor sie am Morgen wieder geffnet waren. Ein Torwchter in Potsdam konnte morgens nicht aus dem Bette kommen und lie die Leute vor dem Tore warten. Das hatte der König gehrt. An einem Morgen stand er zu der Stunde, wo das Tor ge-ffnet werden sollte, am Bette des Torwchters und prgelte ihn mit seinem Stocke heraus. Friedrich Wilhelm war ein sehr sparsamer Fürst, aber fr alle wirk-liehen Bedrfnisse des Volkes hatte er immer Geld. Die Volksschulen erfreuten sich seiner besondern Frsorge. In der Provinz Preußen allein wurden unter seiner Regierung tausend ^neue Schulen gegrndet. Zu vielen schenkte der König das Bauholz. """Seine grte Liebe und Sorge wandte er dem Heere zu. Er brachte ihm Ordnung, Pnktlichkeit und Gehorsam bei. In Berlin hatte er ein Regiment von riesenhaften Soldaten, die er aus allen Lndern ange-wrben hatte. Im Jahre 1732 wies der Erzbischof von Salzburg, der zugleich Landesherr seines Bistums war, die Protestanten aus. Friedrich Wilhelm I. lud die Vertriebenen ein, in seinem Lande Wohnung zu nehmen. Er gewhrte ihnen cker, Bauholz und Gertschaften in der Gegend von Memel, Tilsit, Gumbinnen und Jnsterburg in der heutigen Provinz Ost-Preuen. Er selbst war mit seiner ganzen Familie zugegen, als die ersten Zge der Salzburger auf der Durchreise in Berlin bewirtet wurden. Viele neue Untertanen erhielt Preußen aus Salzburg.
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