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1. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 49

1892 - Altenburg : Pierer
49 eine Flotte und kmpfte nun auch auf dem Meere mit ihnen. Aber immer neue Scharen von Dnen kamen an das Land. Viele Angelsachsen unterwarfen sich ihnen; andere flchteten der das Meer nach anderen Lndern, und nachdem Alfred sieben Jahre vergebens gegen die furchtbaren Feinde gekmpft hatte, mute auch er selbst als gemeiner Bauer verkleidet flchten. Mehrere Wochen lang verbarg er sich in der Htte eines Hirten. Endlich fand er mit wenigen Gefhrten Zuflucht in einer Gegend, die rings von Wald und Morast umgeben war. Da verschanzten sie sich, machten oft Ausflle und griffen die Feinde an. Um zu sehen, wie es mit den Dnen stnde, verkleidete sich Alfred als Harfner und ging in ihr Lager. Mehrere Tage verweilte er dort, und sie erkannten ihn nicht, sondern ergtzten sich an seinem Gesnge und entlieen ihn reich beschenkt. Er aber hatte alles genau erspht, griff sie an und schlug sie. Die im Lande bleiben wollten, muten sich unterwerfen, seine Herrschaft anerkennen und das Christentum annehmen. Gegen sptere Angriffe schtzte seine Flotte das Land. 74. Alfreds Regierung. In 56 Schlachten hatte Alfred mit gefochten, und als er nun endlich die Unabhngigkeit seines Landes erkmpft hatte, war er eifrig bemht, durch weise Einrichtungen das Wohl desselben zu frdern. Whrend der langen Kriege mit den Dnen waren Zucht und Ordnung sehr in Verfall geraten. Seine erste Sorge war deshalb, sie wieder her-zustellen. Immer zehn freie Hausvter bildeten fortan eine Zehende (Tithing), in der alle zusammen fr jedes Unrecht, das bei ihnen vorfiel, verantwortlich Waren. Zehn Tithings bildeten eine Hundert-schast (Hundrede). Monatlich versammelte sich das Gericht der-selben, das der Streitigkeiten zwischen den Gliedern der einzelnen Zehenden entschied. Wichtigere Sachen gehrten vor das Gericht der ganzen Grafschaft, das zweimal im Jahre zusammenkam. Den Vorsitz bei demselben fhrte ein vom König ernannter Al-derman. Alfred selbst durchreiste fter das Land, sa ffentlich zu Gericht und prfte streng und unparteiisch die Klagen. In einem einzigen Jahre bestrafte er 44 ungerechte Richter mit dem Tode. Zweimal jhrlich aber rief er einen Reichstag (Witena-gemot) zusammen, der der die schwierigsten Rechtssachen und der neue Gesetzesvorschlge zu entscheiden hatte. So groß war die Sicherheit im Lande, da man goldene Armbnder aus der Strae konnte liegen lassen und sie am andern Tage wiederfand. Ebenso sorgte Alfred fr die Bildung des Volkes. Aus allen Lndern zog er gelehrte Männer herbei; er legte niedere und hhere Schulen an, und wer zwei Hufen Landes besa, mute seine Kinder in die Volksschule schicken, damit sie wenigstens lesen und schreiben lernten. Viele ntzliche Bcher lie er in die eng-tische Sprache bersetzen; manche bersetzte er selbst, und er lernte dazu noch in seinem sechsunddreiigsten Jahre Lateinisch. Er sam-melte die alten Volkslieder und verfate selbst Schriften zur Bil-dung seines Volkes. Das htte er freilich bei seinen vielen Re- W ernicke. Leitfadea. 4
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