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1. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 50

1892 - Altenburg : Pierer
50 gierungsgeschften nicht gekonnt, wenn er nicht jeden Augenblick sorgfltig benutzt htte. Er teilte Tag und Nacht in drei gleiche Abschnitte. Den einen bestimmte er fr die Regierungsgeschfte, den zweiten dem Gebet und dm Wissenschaften; den dritten dem Schlaf, dem Essen und der Erholung. Die Stelle der Uhr der-traten ihm sechs Wachskerzen, von denen jede vier Stunden brannte. Eben so sorgfltig wie seine Zeit teilte er seine Einknfte ein. Die Hlfte bestimmte er zu weltlichen Zwecken, und zwar in drei Teilen, fr den Unterhalt der Hofbeamten, fr die Besoldung von Knstlern und Handwerkern, und fr die Anstellung ausgezeichneter Fremden. Die andere Hlfte war fr den Gottesdienst und die Wissenschaften bestimmt, und zwar in vier Teilen, ewer fr die Armen, einer fr die alten, einer fr die neuen Klster und einer fr die Schulen. So war Alfreds Regierung ein Segen fr das 901 Land, und tief betrauerte ihn sein Volk, als er im Jahre 901 starb. Kaiser Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 75. Deutschland seit dem Tode Karls des Groen. Karls des Groen Nachfolger waren ihm in keiner Weise hnlich. Sein Sohn Ludwig, den man den Frommen genannt hat, weil er den Geistlichen die hchste Verehrung erwies, war ein beraus schwacher Fürst. Er teilte das Reich unter seine Shne; nachher aber meinte jeder, es sei ihm nicht sein Recht geworden. Darber kam es zum Streit, und sie nahmen den Vater sogar gefangen. Derselbe erhielt zwar die Freiheit wieder; aber nach seinem Tode kam es unter den Brdern zu einem frm-843 lichen Kriege, und derselbe endete erst nach drei- Jahren (843) damit, da sie zu Verdun in Frankreich einen Vertrag schlssen, nach welchem das Reich in drei Teile geteilt wurde, in Italien mit Lothringen, Deutschland und Frankreich. Seitdem war nun Deutschland ein selbstndiges Reich, aber die Könige desselben waren fast smtlich schwache Herrscher, und noch dazu fielen die Normannen wiederholt auch in Deutschland ein, und plnderten und verwsteten das Land. Endlich kam gar ein Kind von sechs Jahren auf den Thron, Ludwig das Kind, und der war zwlf Jahre lang Herrscher. Er war der letzte König aus dem Ge-911 schlechte Karls des Groen in Deutschland, und als er 911 ftarb, whlten die deutschen Herzoge sich selbst einen aus ihrer Mitte zum Herrscher. Seitdem war Deutschland ein Wahlreich. Jetzt kamen nun wieder krftige Könige auf den Thron, und das that auch sehr not; denn die Magyaren, ein wildes Volk, das in Ungarn wohnte, fielen wiederholt in Deutschland ein und verheerten das Land. Sie wurden aber vom König Heinrich I. 933bei Merseburg geschlagen (933). Dieser König war der erste aus dem schsischen Hause, welches der hundert Jahre in Deutsch-land regierte. Er bildete anstelle des alten Heerbannes ein geordnetes Ritterheer, aus welchem sich das Rittertum entwickelte. In den schsischen Marken befestigte er viele Orte und errichtete neue Burgen,
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