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1. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 75

1892 - Altenburg : Pierer
75 wieder zu erobern. Noch ehe ihm dies gelang, wurde er jedock von dem Dominikanermnch Jacques Clement ermordet, und nun wurde Heinrich von Navarra (Iv.) selbst König. Derselbe besiegte seine Feinde, und obgleich er wieder zur katholischen Kirche ber-treten mute, ehe ihm Paris die Thore ffnete, so sickerte er doch durch das Edikt von Nantes (1598) den Protestanten vllig 1593 gleiche Rechte mit den Katholiken zu. Der dreiigjhrige Krieg. (16181648.) 1618 bis 1648 109. Der Aufstand in Prag. Anfang des Krieges. der Deutschland regierte seit 1576 Kaiser 9ht=i576 bis dolf 11., ein schwacher Fürst, der sich ganz von den Jesuiten 1612 leiten lie. Er htte gern die Protestanten ganz ausgerottet, und in Wien verbot er wirklich den evangelischen Gottesdienst. Als er aber auch den Protestanten in Bhmen denselben untersagte, erhoben sie sich gegen ihn und zwangen ihn (1609), den sogenannten Maje-1609 sttsbrief auszustellen, der ihnen freie Religionsbung zugestand und ihnen die Befugnis erteilte, Kirchen und Schulen anzulegen. Auch Rudolfs Bruder Matthias, der nach ihm Kaiser wurde (1612), 1612 besttigte den Majesttsbrief; als nun aber die Protestanten im Vertrauen auf denselben in der Stadt Klostergrab, die zum Erz-bistum Prag gehrte, und in der Stadt Braunau, die dem dortigen Abt untergeben war, eine neue Kirche bauten, lie der Erzbischof jene niederreien und diese schlieen. Die Protestanten beschwerten sich in einem Schreiben an den Kaiser, erhielten aber einen harten Bescheid; zugleich verbreitete sich das Gercht, das Schreiben komme gar nicht vom Kaiser, sondern von den Statthaltern in Prag. Da zogen die protestantischen Stnde bewaffnet und von einer groen Schar von Knechten begleitet am 23. Mai 1618, gefhrt von dem 1618 alten Grafen Matthias von Thnrn, nach dem Schlosse, um die Statthalter zur Rede zu stellen. Es kam zu einem heftigen Wortwechsel, und zuletzt wurden die beiden verhatesten Statthalter Martinitz und Slawata nebst dem Geheimschreiber Fabricius aus dem Fenster in den Schlograben gestrzt. Die Jesuiten wurden darauf aus dem Lande gejagt, und eine neue Regierung, Thurn an der Spitze, ward in Bhmen eingesetzt. Matthias htte gern mit den Bhmen unterhandelt, aber davon wollte sein Vetter Ferdinand, Erzherzog von Steiermark, den er kurz vorher zum König von Bhmen und von Ungarn hatte krnen lassen, nichts wissen. So rckten denn zu gleicher Zeit zwei kaiserliche Heere in Bhmen ein, und auch die Bhmen griffen zu den Waffen. Damit begann der dreiigjhrige Krieg, der unsgliches Elend der Deutschland gebracht hat. Kaiser Matthias starb bald nach dem Anfange des Krieges, und Ferdinand (Ii.) folgte ihm in der Regierung. Von ihm hatten die Protestanten das Schlimmste zu befrchten. Thurn
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