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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 46

1885 - Berlin : Gaertner
46 Allode; aus Gemeinden bildete sich der Gau. Die edlen Freien eines Gau's traten zuweilen zu einer Versammlung zusammen und whlten dann Herzoge, Gaurichter und Priester, oder verordneten, was als Gesetz gelten sollte. Bue an Geld war die gewhnliche Strafe fr Freie, die spter sogar an die Stelle der Blutrache fr verbten Mord trat. Die Religion der Germanen war ur-sprnglich Naturkultus; spter verehrten sie persnliche Götter, den Odin als Allvater, seine Gemahlin Frigg (Fruwa, Frau, Vorsteherin der Ehen), seine Shne Thor (Donnerer) und Tiu (Kriegsgott); die zwlf Aseu untersttzten Odin in der Weltregierung Die Gttin der Liebe hie Freija. Bragi, der Gott der Dichtkunst, und Jduna, die Gttin der Unsterblichkeit, sind nur Halbgtter. Auerdem gab es Riesen, Zwerge, Elfen und Feen. In der Walhalla führen die im Kampfe Gefallenen ein frohes Leben, den andern ist die Hela bestimmt. Eine Herrschaft des Priesterstandes gab es bei den Germanen nicht. Die Rmer waren mit den Germanen schon zu den Zeiten des Marius, dann durch Csar in feindliche Berhrung gekommen (. 35 und 36). Des Augustus Stief-shn, Drusus, spter dessen Bruder Tiberius eroberten durch Tapferkeit und Klugheit West-Deutschland. Die rmische Kultur begann schon in das deutsche Volk einzudringen, viele Germanen kmpften in den rmischen Legionen. Da fhrte der zu weit getriebene Druck des rmischen Statthalters Quinctilius Varus eine Vereinigung mehrerer deutschen Stmme herbei, an deren Spitze der Chernskersrst Hermann (Armin) stand. Das rmische Heer ward in der Schlacht im Teutoburger Walde vernichtet (9 n. Chr.) und Augustus be-schrnkte sich fortan auf Sicherung der Rheingrenze. So glcklich Augustus in seinen politischen Unternehmungen war, so unglcklich war er in seinen Familien-Verhltnissen, die ein Spiegel der herrschenden Tatenlosigkeit sind. Die zur Nach-folge bestimmten lteren Shne seiner Tochter Julia starben frh auf Anstiften der Livia, der dritten Gemahlin des Augustus, die fr ihre eigenen Shne nach der Herrschaft strebte; ein dritter Sohn der Julia ward wegen seiner Rohheit verbannt und starb durch einen gedungenen Mrder; auch Julia muffte ihres sittenlosen Lebens wegen in die Verbannung gehen. Als Augustus starb, folgte ihm sein Stiefsohn Tiberius (14 n. Chr.). . 40. Die Kaiser des augusteischen Hauses. Tiberius (14 bis 37) war grausam, schwelgerisch, despotisch und verschlagen. Er und sein Gnstling Sejnus zerstrten den letzten Rest von Freiheit. Die Volksversamm-lungen hrten aus, der Senat sank zu einem bloen Werkzeuge des Kaisers, die Leibwache der Prtorianer ward mchtig im Staat, die Majesttsgerichte der Hochverrat bestraften selbst Reden und Gedanken mit Leben und Gut. Der tapfre und edle Sohn des Drusus, Germanrcus, besiegte in Deutschland den Cheruskerbund bei Jdisiavisus (unweit Rinteln); da ihn aber Tiberius aus Neid zurckberief (bald darauf starb er durch Gift), so gingen die Vorteile dieses Sieges wieder verloren. Tiberius brachte die letzten Jahre seines Lebens auf der Insel Capre in Unteritalien zu, ausschweifenden Genssen hingegeben; Sejanus, der nach dem Throne strebte, ward hingerichtet; bald darauf starb auch der Kaiser selbst. Ihm folgte sein Groneffe Caligla (37 41), dessen Regierung nur in Grausamkeiten und Narrheiten (Triumphzug der die Germanen und Briten) bestand; die Prtorianer ermordeten ihn und machten seinen Oheim, den Bruder des Germanicns, Claudius (41 54) zum Kaiser. Claudius, gelehrt, aber beschrnkten Verstandes, hatte nur Sinn fr literarische Beschftigung; seine Gnstlinge und seine Gemahlin M es sali na herrschten nach ihren zgellosen Launen. Als Claudius die letztere hatte hinrichten lassen, heiratete er seine Nichte
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