Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 67

1885 - Berlin : Gaertner
67 Erzbischof von Kln in Westfalen begnstigte Femgericht (geheime Justiz), der rheinische S t d t e b n n d und die Hansa. Eine wichtige Folge dieser Zustnde war die Ausbildung der Frstenmacht, indem viele deutsche Herzge und Grafen Landeshoheit erwarben. Im Nordosten Deutschlands erwachte dagegen ein neues Leben. Nachdem schon in Liefland zur Ausbreitung des Christentums der Orden der Schwertbrder gegrndet worden war, zog der Orden der Deutsch Herrn (. 56) nach Preußen (1230), vereinigte sich mit jenem andern Orden und versetzte deutsche und christliche Kultur in diese von Slaven und Finnen frher bewohnten Gegenden, die nun fr Deutschland gewonnen wurden. Neue Städte (Elbing, Knigsberg u. a.) wurden gegrndet, Handel und Gewerbe ge-langten zu hoher Blte (Danzig). Seit 1309 hatten die Ordensritter ihren Sitz in Marienburg; ihre Herrschaft erstreckte sich um diese Zeit von der Oder bis zum finnischen Meerbusen. Die Geschichte der skandinavischen Reiche Dnemark, Norwegen und Schweden während dieser Zeit ist unbedeutend. In Schweden siegte das Christen-tum erst in der Mitte des 12. Jahrhunderts, doch gewannen die Geistlichen im ganzen groen Einfluss in allen diesen Lndern, der Stand der Bauern und Br-ger blieb unterdrckt. Nur durch gute Gesetzgebung und durch Aufrechterhaltung des Landfriedens zeichneten sich die genannten Staaten frhzeitig aus. Die Macht der aristokratischen Geschlechter rief namentlich in Schweden blutige Thronstreitig-feiten hervor. Die Eroberungszge Waldemar's I. d. Gr. (1157 1182) und Waldemar's Ii. von Dnemark (12011240), der alle Lnder am Ufer des baltischen Meeres von Holstein bis Esthland mit seinem Reiche vereinigte und seine Herrschaft eine zeitlang behauptete, strkte die Kraft der norddeutschen Be-wohner (Hamburg, Lbeck, die Bauernrepublik der Ditmarsen). Nach Waldemar Ii. trat eine Zeit der Auflsung in Dnemark ein; erst Waldemar Iv. (1340 bis 1375) stellte die Ordnung im Innern wieder her. . 61. England, Frankreich und die letzten Kreuzzge. Auf Richard Lwenherz (. 58) folgte in England sein despotischer und unfhiger Bruder Johann ohne Land (11991216). Unter ihm gingen, wie schon oben erzhlt, die englischen Besitzungen in Frankreich verloren; mit dem Papst geriet er in Streit und sah sich zu der Demtigung gentigt, die englische Krone gegen einen jhrlichen Tribut von ihm zu Lehen zu nehmen; die Groen erzwangen von ihm 1215 die magna Charta, die als Grundlage der freien Ver-fassuug Englands gilt. Alle drei Stnde (Geistliche, Adel, Brger) erhielten durch die magna Charta bedeutende Freiheiten; auerordentliche Steuern konnten nur mit Zustimmung des aus Prlaten, Edellenten und Freibauern bestehenden Parlaments aufgelegt werden; zur Sicherung der persnlichen Freiheit wurde ein fester Gerichtshof mit Geschworenen errichtet. Der Versuch, die gewhrten Frei-heiten dem Volke zu entziehen, ntigte den König zur Flucht, auf der er starb, nachdem man den franzsischen Kronprinzen auf den Thron berufen hatte. Dieser muffte jedoch dem Sohne Johanns, Heinrich Iii. (12161272) weichen. Heinrich erregte durch ausgebreiteten Pfrndenhandel mit Rom den Unwillen des Volkes, wurde daher zu regelmigen Parlamentsverhandlungen gezwungen, aus denen nach vorangegangenem schrecklichen Streit mit den Brgern die Bildung des Unterhauses hervorging (Grundstein zur Westmnster-Abtei). Im Gegensatz zu England befestigte sich in Frankreich unter Philipp Ii. August (11801223), Ludwig Viii. (12231226), Ludwig Ix. dem Hei-ligen (1226 1270), Philipp Iii. (1270 - 1285) und Philipp Iv. dem Schnen (12851314) die Knigsmacht, obwohl letzterer in einem Kriege mit 5*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer