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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 69

1885 - Berlin : Gaertner
- 69 Doch schon in ieneu Zeiten entwickelte sich die Macht und Freiheit der Städte, die in der a-olne noch viel Bedeutender werden sollte. Die deutschen Städte, deren Zahl unter den Hohenstaufen sehr ansehnlich vermehrt wurde waren anfangs von dem Kaiser oder Landesfrsten oder Bischof abhngig (Reichs- und Landstdte), erhielten aber im Laufe der Zeit gewisse Hoheitsrechte, die zuletzt so bedeutend wurden, dass sie sich zu kleinen Republiken ausbildeten. Diese Freiheiten befan-den sich lange Zeit nur in den Hnden der Patriziergeschlechter (Schoffenrat, Ratsmeister, Brgermeister); die Gewerbetreibenden und Ackerbauer waren davon ausgeschlossen, bis sie sich in Znften oder Innungen vereimgtm und da-durch gestrkt, ihre physische Kraft zur Erringung politischer Gleichstellung benutzt n, was ihnen freilich nicht immer in gleich hohem Grade gelang, jrt den Stdten kam vorzugsweise die Rechtspflege zur Ausbildung (Schppengenchte, Land- und Stadtgerichte; die Ausbung des Rechts war grausam, Folter, Gottesgerichten, s.w.). Deutschland wurde in dieser Zeit der Mittelpunkt des europischen Handels (Augs-brg, Nrnberg, Straburg, Frankfurt, Kln, Erfurt). Zum Schutz des Handels gegen die Raubritter und um im Auslande Handelsvorteile zu erlangen ("ondon, Nowgorod), bildete sich der Stdtebund, Hansa genannt, der 1364 77 Städte nmfasfte (Kln, Danzig, Lbeck, Braunschweig, Hamburg) und so mchtig war, dass schon am Ende des 13. Jahrhunderts 7 hanseatische Städte einen glucklichen Krieg gegen Norwegen fhrten, und dass es dem Bunde gelang, den Seerubereien der Normannen ein Ende zu machen. In den Zeiten der Reformation verfiel die Hansa allmhlich. Auer ihr bestand der rheinische Stdtebund . 63. Litteratur. Die gelehrte itteratnr in lateinischer Sprache blieb ausschlielich in den Hnden des geistlichen Standes. Unter den lateinischen Chro-nikenschreibern ragen hervor Matthus Paris (Geschichte Englands von 1066 bis 1258), Wilhelm von Tyrns (Geschichte der Kreuzzge), Otto von Freising en, ein Halbbruder Konrads Iii., ein ausgezeichneter Gelehrter (fr die Geschichte Friedrich Barbarossa's wichtig). Durch die Kreuzzge kamen die Abendlander mit den Griechen und Arabern in Berhrung; dies fhrte sie tiefer in die Erkenntnis des Altertums ein und rief die Beschftigung mit den Naturwissenschaften ms Leben.' Namentlich ward Aristoteles Beherrscher der Wissenschaften des Mittel-alters. Als Gelehrte in dieser Richtung ragten hervor die Englnder Johann von Salisbury und Roger Baco, der Franzose Vincent von Beanvais, vor allen aber der Deutsche Albertus Magnus (c. 1250), in der Theologie, Philosophie und Naturwissenschaft gleich ausgezeichnet. Neben der lateinischen Litteratur ent-stand nun aber auch in allen Lndern, vorzugsweise von dem Ritterstande und vielfach auch von Knigen und Fürsten gepflegt (Friedrich Ii., Richard Lwenherz, Alfred u. A.), eine Litteratur der lebenden Sprachen._ So lernen wir zuerst m Frankreich Memoiren dieser Art kennen, die durch die lebendige persnliche An-schauung der Erzhler hchst interessant sind und uns durch die Unbefangenheit der Darstellung ein deutliches Bild von den Sitten und der Kultur der Zeit ent-werfen, wie Villehardonin's Geschichte des vierten Kreuzzuges, die er, selbst des Schreibens unkundig, seinem Kaplan diktierte, und Joinville's Geschichte des heiligen Ludwig. Etwas spter (Ende des 14. Jahrhunderts) ist Frois-sard's Geschichte des 14. Jahrhunderts. hnliche Werke erzeugt Spanien und Italien. Vor allem aber war das poetische Leben der Zeit reich bewegt. Auch dies bildete sich, teils durch die Verwandtschaft der romanischen Sprachen, teils durch die Gleichmigkeit in Staat, Kirche und Leben, teils durch die Kreuzzge, in allen Lndern in ein und derselben Weise aus. Seinen Ursprung hatte es in Katalonien und der Provence (Troubadours). An den Hfen der Fürsten (Land-
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