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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 89

1885 - Berlin : Gaertner
- 89 wnschte, einzugehen, nach Bologna bergesiedelt. Dies fhrte einen Bruch zwischen dem Papst und dem Kaiser herbei; letzterer brachte auf dem Augsburger Reichstage die protestantischen Fürsten zu dem Versprechen, sich dem Konzil zu unterwerfen, wenn es wieder nach Trident verlegt wrde. Indessen erlie Karl das Augsburger Interim (1548), das Bestimmungen darber traf, wie es bis zur endlichen Festsetzung durch das Konzil zu halten sei. Den Protestanten waren inbetreff des Abendmahls und der Priesterehe Zugestndnisse gemacht, auch sollte die ppstliche Macht beschrnkt werden; aber in den meisten Dingen blieben die Bestimmungen der katholischen Kirche ausrecht erhalten. Die katholischen Stnde verwarfen das Interim, die protestantischen Fürsten fgten sich grtenteils, die norddeutschen Städte wiesen es zurck; hierhin nahmen nun viele evangelische Prediger, die sich gleichfalls nicht beugen wollten, ihre Auflucht. Im Auftrage Karl's bekmpfte Moritz von Sachsen, der trotz seines bertritts sich vom Pro-testantismus nicht gnzlich losgesagt hatte, eben die Stadt Magdeburg, wo die Brgerschaft sich mit Ausdauer und Mut verteidigte. Da wurde die Aufregung gegen Moritz, zumal in Sachsen, vontag zutag so groß, dass er sich zu einer neuen und von niemand erwarteten Schwenkung seiner Handlungsweise entschloss (1551). Schon lngst durch die unrechtmige Gefangenschaft seines Schwiegervaters Philipp von Hessen beleidigt, verband er sich insgeheim mit mehreren protestantischen Fürsten und dem franzsischen König. Er wusste alles so verschwiegen und geschickt zu leiten, dass Karl, der sich ohne Truppen in Jnsbruck befand, nicht das Mindeste ahnte; pltzlich brach Moritz nach Sddeutschland auf und schritt so schnell vor, dass Karl kaum Zeit zur Flucht brig behielt und statt seiner sein Bruder Ferdinand den Passauer Vertrag abschlieen muffte, der die Herstellung des Friedens in Deutschland zur Folge hatte (1552). Karl selbst gab jetzt die deutschen Angelegenheiten auf und berlie seinem Bruder den Vorsitz beim Augsburger Reichstage. So kam der Angsburger Religions friede zu Stande (1555), der den Protestanten die Augsburger Konfession, vllige Gewissens- und Religionsfreiheit, politische Rechtsgleichheit mit den Katholischen und den Fortbesitz der bereits eingezogene Kirchengter zusicherte. Fr Unterthanen, die sich nicht zu der Religion ihres Landesfrsten bekannten, wurde das Recht des freien Abzugs und fr die Bleibenden Duldung ausbeduugen. der die Forderung der Katholischen, dass die geistlichen Stnde, die in Zukunft der neuen Kirche beitreten wrden, ihrer mter und Einknfte verlustig gehen sollten, konnte man sich nicht einigen, und es wurde der sogenannte geistliche Vorbehalt als Reichsgesetz ausgesprochen. Dadurch enthielt dieser Friede, der die Macht der Landesfrsten in Hinsicht der Kirche befestigte, einen Keim zuknf-tiger Kmpfe. Bald darauf bertrug Karl, der weltlichen Sorgen mde, fernem Sohne Philipp die Regierung der Niederlande, Spaniens, Neapels und der spanischen Kolonieen (1556); seinem Bruder Ferdinand (1556 bis 1564) berlie er die sterreichischen Staaten und die deutschen Angelegenheiten, er selbst ging nach Spanien in das Kloster St. Just und starb hier 1558. . 82. Die Reformation in der Schweiz. In Zrich bewirkte 1519 Huldreich Zwingli (geb. 1484) eine Reformation, die sich von der lutherischen dadurch unterschied, dass er in einzelnen religisen Ansichten weiter ging als Luther (Abendmahlsstreit), andererseits aber mit der kirchlichen Reform eine politische (im demokratischen Sinn) und soziale verband. Aus diesem Grunde konnte sich Luther nicht zu gemeinschaftlichem Handeln mit Zwingli verstehen. Indes mechte die Reformation im Geiste Zwingli's in der Schweiz bedeutende Fortschritte, bis endlich die Gebirqs-Kantone (Schwyz, Urt, Nnterwalden, Luzern
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