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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 93

1885 - Berlin : Gaertner
93 seiner Macht. Doch begann auch schon unter seiner Negierung der Verfall des Landes, welcher bis auf unsere Zeiten fortgedauert hat. Zu demselben trug nicht nur der unglckliche Kamps gegen die Niederlande und gegen England, sondern auch die furchtbare Herrschsucht Philipp's (Tod des Infanten Karlos) bei. Nur auf Vertilgung des Protestantismus und der Volksfreiheit bedacht, war er gleichgltig gegen das Wohl und Wehe der Menschheit, gleichgltig auch gegen die Summen, die ihm die Erreichung eines Ziels kostete. England sollte unter-gehen, weil Elisabeth Philipp's Hand ausgeschlagen hatte und als Protestantin feindlich gegen Spanien gesinnt war. Allein die groe Armada (unberwindlich? Flotte, Medina Sidonia) wurde teils von den Englndern (Howard) besiegt, teils vom Sturme zerschellt (1588). Nicht minder unglcklich lies Philipp's Einmischung in die franzsischen Religionsstreitigkeiten ab. Dagegen erwarb er Portugal, das aber so wenig, wie die Schtze Amerika's, den durch die Kriege verarmten Staat heben konnte. Er starb an einer ekelhaften Krankheit, deren wegen er zu-weilen mit Sulla und Herodes verglichen wird. Philipp Iii. (1598 1621), war ein schwacher Regent und stand ganz unter der Leitung des habgierigen und bigotten Herzogs von Lerma. Unter ihm wurden die fleiigen Mauren gnzlich ausgerottet. Er starb als ein Opfer der spanischen Etikette; während er sich am Kamin wrmte, wurden seine Kleider vom Feuer ersasst, und in Abwesenheit des Kammerherrn wagte niemand aus seiner Umgebung, ihm zu helfen. Philipp Iv. (162165), von dem uneigenntzigen Olivrez geleitet, untersttzte, wie sein Vorgnger, Osterreich im dreiigjhrigen Kriege. Der Kampf gegen die Nieder-lande brach von neuem aus, Frankreich erfocht glckliche Siege, Katalonien fiel ab, und wurde erst im pyrenifchen Frieden wieder gewonnen, Portugal ging verloren und Neapel entzog sich, wiewohl nur auf kurze Zeit, der spanischen Herrschaft (Thomas Agnello oder Mafaniello 1647). Auf Philipp Iv. folgte der unmndige Karl Ii. (1665 1700). Unter ihm war der Geldmangel aufs hchste gestiegen, die Regierung berall machtlos und hart von Frankreich bedrngt. Nur durch malose berhebung im Glck konnte Spanien so tief sinken. In Portugal suchte Johann Iii. (1511) seine weit ausgedehnte Herr-schast durch Einfhrung der Inquisition und durch Aufnahme der Jesuiten (1540) zu befestigen. Sebastian (1557), der junge Sohn Johann's, von noch grerem Glaubenseifer entzndet, wollte den Thron von Fez und Marokko erwerben, verlor aber die Schlacht bei Alkassar (1578). Weil er aus dieser Schlacht nicht.wieder kam, traten mehrere Bewerber aus, die Philipp Ii. von Spanien als Neffe Jo* hann's Hi. durch Bestechung und List unterdrckte und sich selbst in den Besitz Portugals setzte. Zwar machte ein Enkel Emanuel's, Anton, Ansprche auf den portugiesischen Thron geltend, unterlag jedoch den Waffen Herzogs Alba bei Ai* cantara (1581). Vier falsche Sebastiane, von denen der letzte vielleicht kein Be-trger war, wurden bestraft. Portugal verarmte unter spanischer Herrschaft, indem es in Philipp's unglcklichen Kriegen gegen die Niederlande fast alle seine Kolonieen an die letzteren verlor. Nachdem es 60 Jahre unter dem spanischen Drucke geseufzt hatte, gelangte Johann Iv. (1640) infolge einer glcklichen Verschwrung und von Frankreich untersttzt, auf den Thron seiner Vorsahren. Die Blte des Landes war fr immer verloren, doch wurde unter Alphonsvi. (165667) den Portugiesen durch einen Frieden mit Holland Brasilien und der Rest ihrer ostindischen Besitzungen gesichert. Im Frieden von Lissabon (1668) erkannte auch Spanien die Selbstndigkeit Portugals an. Die stndischen Freiheiten erlagen mit der Zeit der monarchischen Gewalt. Whrend nach Spanien und Portugal der Protestantismus noch nicht drang,
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