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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 102

1885 - Berlin : Gaertner
102 nahm und der das Eis des groen und kleinen Belts vor Kopenhagen drang, das aber durch den Heldenmut des dnischen Volkes gerettet wurde. Den unbe-stimmten Besitz der eroberten Lnder entschied, da Karl im Laufe seiner Eroberungen starb und einen 5jhrigen Thronerben Karl Xi. (1660) hinterlie, eine vormund-schaftllche Regierung insoweit, dass Polen im Frieden zu Oliva (1660) Livland bis zur Dna an Schweden abtrat und die Souvernitt Brandenburgs in Preußen anerkannte, im brigen aber seine Selbstndigkeit erhielt, während Dnemark einen Teil der verlorenen Besitzungen zurckbekam. In Dnemark trat bald darauf an Stelle der Adelsherrschaft eine unumschrnkte Monarchie; Christian V. (1670) und auch Karl Xi. in Schweden wussten sich von dem Einfluss des Adels unabhngig zu machen. Polen fhrte unglckliche Kriege gegen Russland; die Macht des Adels nahm zum Unglck des Reichs immer mehr zu (das Recht des liberum Veto fr jeden einzelnen Landboten). Der heldenmtige Johann Sobieski (16721696), im Kampfe gegen die Trken ruhmvoll, suchte vergebens die innere Kraft Polens zu strken. 93. Die geistige Bildung des Reformations - Zeitalters. Unter den Wissenschaften nahm die Astronomie einen gewaltigen Aufschwung durch die Entdeckungen des Kopernicus (1500), dem folgend Keppter (1600, Tycho de Brahe), Galilei (1600) und Newton (1700) zu noch tieferer Wissen-schastlichkeit gelangten. Neben der Astronomie war auch die Astrologie (Stern-beutung) eine Lieblingsbeschftigung der Zeit. Die Naturwissenschaften wurden durch eine Reihe wichtiger Erfindungen gefrdert; durch die des Thermo-Meters (der Hollnder Cornelius Drebbel, 1638), des Barometers (der Jta-liener Torricelli, 1643), der Luftpumpe und der Elektrisiermaschine(der Magde-burger Brgermeister Otto von Gnerike). Die Rechtswissenschaft begrndete sich neu auf dem Stadium des rmischen Rechts, durch dessen allmhliche Einfhrung die volkstmlichen Rechts-Satzungen und Formen verschwanden. In der Philosophie traten neue Systeme an die Stelle der griechischen Philosophen ; der Italiener Giordano Bruno (1600) entwickelte in seinen Schriften pantheistische Grundstze, der Franzose Montaigne (1580) gelangte zum Skeptizismus, der Englnder Baco von Verul am (1600) ward Begrnder der Er-sahrungswissenschasten, der Franzose Cartesius (1650) und der niederlndische Jude Spinoza (1660) legten den Grund zu der idealistischen Philosophie, die nur das gelten lt, was sich fr das Denken als notwendig erweist. In Italien ragte als Historiker und Staatsmann Macchiavelli (1500) hervor, der in seinen Reden der Livius" und in der florentimschen Geschichte" als ein Bewunderer der aristokratischen Republiken erscheint, während er in dem Buche der Fürst" entwickelt, durch welche Mittel der berlistung und Gewalt ein einzelner sich zum Herrscher des Staats erheben knne. Dies Buch ist ein merkwrdiger Beweis fr den sittlichen Verfall Italiens und fr das Streben der Zeit nach unbedingter Frstengewalt; es ist zweifelhaft, in welcher Gesinnung Macchia-velli es geschrieben hat. Reich ist die italienische Litteratur an Novellen, Satiren und Sonetten, die teils auf nichts mehr als auf Knstlichkeit der Form ausgehen, leils leichtfertig und sittenlos sind. Die epischen Stoffe des Mittelalters wurden zuletzt in Italien bearbeitet, zu einer Zeit, als die Begeisterung fr den Stoff schon entschwunden war und nur das Nebenwerk oder die Anmut der Darstellung interessieren konnte. Auf Bojardo's verliebten Roland", der nicht zu rechter Anerkennung kam, folgte der rasende Roland" von Ariost (1500), dem lebendigen, ppigen und anmutigen Lieblingsdichter der Italiener; Torqato Tasso (1580)
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