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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 105

1885 - Berlin : Gaertner
105 Charakter des franzsischen Volkes ab. Die während seiner ganzen Regierung von ihm gefhrten Kriege sind im eigentlichen Sinne des Wortes Raubkriege. a. Der spanisch-niederlndische oder Devolutionskrieg (1666 bis 1668). Mit dem zahlreichsten und bestgeordneten Heere Europa's ausgerstet richtete er seine Eroberungsplne zunchst auf Spanien. Obgleich Schwiegersohn Philipp's Iv. von Spanien, griff er nach dessen Tode seinen Schwager Karl Ii. an, indem er das sogenannte Devolutious- oder Heimfallsrecht, wonach in einzelnen Teilen der Niederlande Tchtern erster Ehe das Erbrecht vor den Shnen zweiter Ehe zustand, fr sich in Anspruch nahm. Er eroberte die spanischen Niederlande (1666) mit leichter Mhe. Doch zwang ihn die Tripelallianz (zwischen dem fr seine eigene Freiheit besorgten Holland, England und Schweden) zur Herausgabe des grten Teils derselben. Friede zu Aachen, 1668. Das Misslingen der Plne Ludwig's Xiv. fhrte besonders der umsichtige Rathspensionr Hollands Joh. de Witt herbei, der als Haupt der in Holland seit 1654 herrschenden republikanischen Partei siegreich gegen England kmpfte (1664 1667) und den Wohlstand und Einflufs Hollands betrchtlich zu heben wusste. Sich zu rchen, beschloss der König den Untergang der Republik. b. Der hollndische Krieg (16721679). Er verband sich schnell mit England und fiel, nachdem er zuvor den Herzog von Lothringen seines Landes beraubt hatte, in Holland ein. Allein die Klugheit des jungen Statthalters Wil-helm's Iii. von Oranien, die Tapferkeit der hollndischen Flotte unter Ruyter und die Saumseligkeit der Franzosen selbst vereitelten Frankreichs Plane. Unterdes hatten das deutsche Reich (Kaiser Leopold I., 16571705) und Spanien Zeit gewonnen, dem bedrngten Holland zuhilse zu eilen, wodurch der Krieg ein allge-metner wurde. Turenne brach in Deutschland, Coud in die Niederlande ein (1674). Whrend ersterer, dem kaiserlichen Feldherrn Montecuculi gegenber, die Pfalz aufs schrecklichste verwstete, mehrere glckliche Schlachten lieferte, endlich aber bei Sassbach (1675) gegen Montecuculi den Heldentod starb, errang Conds in den Niederlanden manche Vorteile, die durch die Uneinigkeit des niederlndischen Volkes (Johann's und Cornelius de Witt's Ermordung) herbeigefhrt wurden. Nach dem fr Preußen bedeutungsvollen Siege des groen Kurfrsten von Brandenburg der die mit Ludwig Xiv. verbndeten Schweden bei Fehrbellin (1675) zog sich der Krieg fast ganz nach Holland, wo Wilhelm Iii. indes die Statthalter-wrde erblich erhalten hatte und sich erfolgreich im Felde behauptete. Glcklicher waren die Franzosen zur See, als Ruyter zu Syrakus infolge einer empfangenen ttlichen Wunde starb (1676). Nachdem England vom Kriegsschauplatz zurck-getreten war, begann Ludwig Friedensunterhandlungen und wusste diese so geschickt zu leiten, dass er und Holland dabei Vorteil zogen, Spanien und Deutschland aber sich die grten Demtigungen gefallen lassen mufften. So kam zu Nym-wegen (1679) ein Friede zustande, in dem Frankreich auer mehreren spanischen Pltzen die Franche Comte und vom Kaiser Freiburg erhielt; der groe Kurfürst musste seine in Pommern gemachten Eroberungen den Schweden zurckgeben. Durch den Nymweger Frieden gelangte Ludwig auf den hchsten Gipfel seiner Macht und glaubte nun, nach eigenem Willen schalten zu knnen. e. Die Reunionskammern (16801684). Aufgrund eines dem Könige vom Parlamentsrat Roland de Revanlx vorgelegten Planes traten zu Metz, Breisach, Besan?on und Touruay vier Gerichtshfe zusammen, welche aus den Bestimmungen des westflischen Friedens nachzuweisen wussten, dass Frankreich auf 10 vereinigte Reichsstdte im Elsass Anspruch habe. Sofort nahm Ludwig Xiv. Straburg, die Vormauer Deutschlands (1681) und besetzte Luxemburg und Trier.
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