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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 106

1885 - Berlin : Gaertner
106 In hnlicher Weise verfuhr er in Italien. Kaiser Leopold war diesen Rubereien gegenber ohnmchtig, da die Aufstnde der Ungarn, die erst nach langen Kmpfen zum Gehorsam gebracht wurden (1683) und nun auer anderen politischen Rechten auch das des Wahlknigtums verloren (Tkeli), ferner die Einflle der Trken (die Trken vor Wien, 1683, Johann Sobiesky) ihn anhaltend beschftigten, bis endlich durch die Verbindung mit Venedig und durch ausgezeichnete Feldherrn (Prinz Eugen, Ludwig von Baden) die Trken bewltigt wurden (Carlo-witzer Friede, 1699). d. Der orleanssche Krieg (1689 1697). sterreich, das deutsche Reich, Spanien, Holland, England und Schweden hatten zu Augsburg, um die gewaltthtigen Unternehmungen Frankreichs zu hemmen, ein Bndnis (1684) geschloffen. Deshalb entbrannte ein neuer Krieg, der mit der Verheerung der Pfalz begann, welche Ludwig fr die pflzische Elisabeth, Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, verlangte. Wiewohl Frankreich an Kriegsmitteln sehr erschpft war, erprefste Ludwig dieselben und schickte seine Heere nach den Niederlanden, wo Luxembourg bei Fleurus, bei Steukerken, bei Neerwinden (16901693), nach Italien, wo Catinat bei Staffarda und bei Marsiglia (1690 1693), nach Spanien, wo Vendme bei Barcelona siegte; Deutschland aber wurde in der Pfalz (General Melac) durch Mord und Brand verwstet. Nur zur See waren die Franzosen gegen England (Schlacht bei la Hogue) unglcklich. Im Frieden zu Rywik (1697) muffte Frankreich fast alle Eroberungen zurckgeben; nur Deutschland kam auch diesmal schlecht weg. Ludwig schloss trotz der von ihm erlangten Vorteile diesen Frieden, weil der bevorstehende Tod Karl's Ii. von Spanien seinen Eroberungsplnen, die weiter unten erzhlt werden sollen, eine andere Richtung gab. Whrend in Frankreich unter Ludwig Xiv. materieller Wohlstand (Handel, Industrie, Seemacht, glnzende Hoffeste) und geistige Bildung (La Balliere, Frau v. Montespan, Ninon de l'enclos) blhten, herrschte in reli-giser Beziehung der Geist der Unterdrckung, der sich in der Verfolgung der Jan-fernsten (Jansenius, Pascal, Arnauld) durch die Jesuiten und in der Auf-Hebung des Edikts von Nantes (1685), in Folge deren 700,000 der fleiigsten Einwohner (Aufstand der Bauern in den Cevennen) das Land verlieen, kundgab. Ludwig selbst wurde, je lter, immer frmmelnder (Frau von Maintenon). . 96. Die englische Revolution. Grobritannien erlitt im Laufe dieses Zeitraums Vernderungen, welche die gegenwrtige Verfassung und Gre des Landes herbeifhrten. Wie schon in der Einleitung bemerkt worden ist, war es die Aufgabe Englands, einen durch gegenseitigen Handelsneid hervorgerufenen Kampf um die europische Handelsherrschaft mit den Niederlanden einzugehen. Auerdem fhrten noch die Zeitverhltnisse wichtige Umnderungen im Innern herbei. Karl Ii. (1660) bereitete durch seine elende Regierung (Kabal-Mi-nisterium, Clifford, Arlington, Buckingham, Afhley, Lauderdale) England zu diesen Umnderungen vor, indem er in einen heftigen Kampf mit dem Parlamente geriet, in welchem sich die Parteien der T o r y s (Verteidiger der kniglichen Ge-walt) und der Whigs (Verteidiger der gesetzmigen Freiheit) bildeten. Das Parlament erzwang, um die Katholiken, denen der König insgeheim gewogen war (offener bertritt seines Bruders, des Herzogs von 9)orf, zur katholischen Kirche), von ffentlichen mtern auszuschlieen, vom Könige die Testakte (1673) und zur Sicherstellung der persnlichen Freiheit die Habeascorpusakte (1679). Bevor diese Umnderungen vorgingen, war der oben erzhlte Kampf gegen die Niederlande ausgebrochen. Das Glck war in diesem Kampfe nicht auf Englands Seite, zumal ein Brand den grten Teil Londons in Asche legte und Ruyter
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