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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 141

1885 - Berlin : Gaertner
- 141 - die 7 katholischen Kantone einen Sonderbund. Aber die nchste Tagsatzung, in der die radikale Partei die Mehrheit bildete, verlangte die Auflsung des Sonderbundes und die Entfernung der Jesuiten, ohne sich darum zu kmmern, dass sie sich damit einen Eingriff in die Selbstndigkeit der einzelnen Staaten erlaubte. Ein von D u f o u r befehligtes Heer siegte der die widerstrebenden Kan-tone, der Beschlnss der Tagsatzung ward durchgesetzt; sterreich, Preußen und Frankreich waren mit der beabsichtigten Vernnttelung nicht schnell genug gewesen. 4) Die Februar-Revolution. . 128. Die politischen, gesellschaftlichen und religisen Gegen-she der Zeit. Zwei groe Prinzipe ringen mit einander, das der Volks-Herrschaft und das der Monarchie von Gottes Gnaden. Wenn jenes am weitesten in den durch neue Lndererwerbungen (Texas, Florida, Kalifornien) immer mch-tiger gewordenen vereinigten Freistaaten von Nordamerika, dieses in Russland zur Anerkennung gekommen ist, so sind die westlichen Staaten Europa's und Mittel-europa teils in innerer Ghrung begriffen, teils erkennen sie das eine dieser Prinzipe als Grundlage an, ohne darum die Berechtigung des andern gnzlich auszuschlieen, In den deutschen Staaten finden wir, obgleich mit bedeutenden Unterschieden, die Monarchie als Grundlage des Staatslebens, während dem Volke Teilnahme an der Regierung zugestanden wird; in England herrscht in Wirklich--feit der Volkswille, obwohl dem Könige gesetzlich das absolute Veto zusteht; Frank-reich strzt sich unaufhrlich von einem Extrem ins andere; in Italien und Spanien ist mit wenigen Ausnahmen der unbedingte Wille des Regenten mchtiger als der Wille des Volks; Belgien vertritt am reinsten den franzsischen Konstitutionalismus (der _ auf abstrakten Theorieen beruht, während die englische Verfassung auf geschichtlichem Wege naturgem entstanden ist). Innerhalb der Richtung, welche die Volksvertretung verlangt, finden sich wieder mannichfaltige Gegenstze; es gibt eine demokratische, eine konstitutionelle (Censns), eine stndische Partei. Die einen verlangen das Ein-, die anderen das Zweikammersystem u. s. w. Auer diesen politischen Bestrebungen ist der Kampf der Nationalitten um Losreiung von der Herrschaft fremder Völker, denen sie durch die Ereignisse der Geschichte unter-worfen worden sind, eine wesentliche Triebfeder der Zeitereignisse. Dies gilt namentlich von den Slaven, Ungarn und Italienern, die unter sterreichs Scepter stehen, den Deutschen, die mit Dnemark, und den Iren, die mit England vereinige sind. Sowohl unter den Deutschen als den Slaven regt sich das Streben nach nationaler Einheit (Panslavismus). Auer den politischen Parteien gibt es endlich noch eine soziale und kommunistische, die mit mehr oder weniger gewaltsamen Mitteln darauf hinausgeht, dem Staat die Sorge um die materielle Existenz zu bertragen. Sie ist die gefhrlichste, weil sie am entschiedensten den Umsturz des Bestehenden fordern muss (Aufhebung der persnlichen Freiheit und der Ungleichheit zwischen den verschiedenen Klassen des Volkes), weil sie meistens auf rohem Materialismus beruht und sich darum auch vorzugsweise auf die rohe Gewalt, auf den sogenannten vierten Stand (Proletarier) sttzt, weil sie sich in geschickter und tuschender Weise als mit dem Christentum verwandt darzu-stellen liebt. Die bedeutendsten Verfechter dieser namentlich in Frankreich, nchst-dem in Deutschland und der Schweiz weit verbreiteten Grundstze sind Saint Simon (dessen Schler Enfantin), Fourier (Considerant), Owen, Cabet, Proudhou, Louis Blanc. Das religise Leben ist zwar bei einem Te l des Volkes dergestalt erkaltet, dass nicht einmal ein lebendiges Interesse fr
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