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1. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 154

1885 - Berlin : Gaertner
154 aus Rom zurckzog. Ohne weiteres rckten nun die Truppen Viktor Emanuel's in das rmische Gebiet und schlugen die ppstlichen oder Schlsselsoldaten vor und in Rom (September 1870), sodass der König schon am 2. Juli 1871 seinen Einzug in Rom halten konnte. In Spanien war die provisorische Regierung, an deren Spitze Marschall Serrano als Regent und Prim als Kriegsminister standen, mit der Sorge fr eine definitve Regierung beschftigt. Inzwischen schien ein gefhrlicher Aufstand auf der Insel Euba diese reiche Kolonie dem Mutter-lande entreien zu sollen. Die nach Euba gesandten Truppen vermochten nicht, den Aufstand vllig zu dmpfen. Doch fand Prim endlich einen Prinzen fr den spanischen Knigsthron. Es war der dem preuischen Knigshause verwandte Bruder des Fürsten von Rumnien Prinz Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen. Gegen diese Wahl erhob Napoleon Einspruch, und, obwohl der Prinz, um Ber-Wickelungen zu vermeiden, freiwillig zurcktrat, erklrte Frankreich an Preußen den Krieg. Nach Beendigung desselben fand sich Amadeus, Herzog von Aosta, Sohn Viktor Emanuel's zur Annahme der Krone bereit. Amadeus wurde scheinbar mit groer Begeisterung in Spanien aufgenommen; allein ein gelungener Mordanfall auf Prim (1871) bewies, wie wenig die republikanische Partei ihm fr seine Knigswahl zu danken geneigt war. Noch mehr bekundete sich die unzufriedene Stimmung durch einen milungenen Mordversuch auf den König selbst (im Sommer 1872). Als es ihm spter nicht gelang, krftige Ministerien zu bilden, dankte er ab und begab sich nach Italien zurck (1873). Spanien erhielt eine republi-kanifche Regierungsform. Die Karlisten, Anhnger Karlos Vii., erregten Aufstnde ; berall im Lande Verwirrung. Whrend in den nrdlichen und stlichen Staaten Europa's der frher mitgeteilte Entwicklungsgang nicht unterbrochen wurde, behauptete Frankreich die bedenklichste Stellung. Wenngleich Napoleon Iii. eine groartige Industrieausstellung veranstaltet hatte, welche selbst vom Kaiser von Russland und vom König von Preußen besucht wurde (1867), und die Erffnung des Suezkanals seitens Frankreichs mit glnzendem Pomp in Scene ging, so war das franzsische Volk doch durch die Politik Napoleon's in den letzten Jahren wenig be-friedigt. Der Krim- und der italienische Krieg hatten einst der Eitelkeit und Ruhm-sucht (gloire und prstige) des Volkes geschmeichelt. Der misslungene Versuch Na-poleon's, in Mexiko ein Kaisertum herzustellen, seine Nichtbeteigung an dem preuischsterreichischen Krieg erregten in hohem Grade das Misssallen der franzsischen Stimmfhrer. Die groe Nation" schrie nach Rache fr Sadowa", zumal Norddeutsch-land nicht geneigt war, an Frankreich fr seine Nichtbeteiligung am Kriege deutsche Landesgebiete abzutreten. Ta kam Napoleon auf den Gedanken, sich durch Kauf in den Besitz Luxemburgs zu setzen. Er hatte darber mit Holland unterhandelt, Preußen aber im Namen des Norddeutschen Bundes Einspruch erhoben, da ihm das Besatzungsrecht der Festung zukam. Eine Konferenz in London entschied sich fr die Schleifung der Festungswerke, aber nicht fr den Verkauf des Lndcbens an Frankreich (1867). Infolge solcher Niederlagen seiner Politik konnte Napoleon dem Drngen seines Volkes nicht widerstehen, sich bei nchster Gelegenheit auf einen Krieg mit Deutschland einzulassen. Eine solche fand sich, als der Prinz Leopold von Hohenzollern auf den spanischen Knigsthron berufen wurde. Frankreich sah dies als einen ehrgeizigen bergriff Preuens an und forderte den König Wilhelm auf, seinem Verwandten die Annahme der spanischen Krone zu verbieten. Der König wies diese bermtige Forderung zurck, während zu gleicher Zeit der Prinz Leopold aus eigenem Antriebe auf die Krone verzichtete. Obwohl nun jeder Grund zu einem Kriege verschwunden schien, lie die franzsische Regierung durch ihren
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