1916 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Müller, David
- Hrsg.: Lange, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 21
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1873
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Höhere Töchterschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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bestand so gypten, den Fremden verschlossen, in Macht und Ansehen. Die Stnde, in die das Volk zerfiel, wie Priester, Krieger, Acker-baner, Handwerker und Hirten, waren zwar nicht Kasten, aber doch ziemlich streng abgeschlossen. Die Religion der gypter trug anfnglich kein einheitliches Geprge: wohl jede grere Stadt hatte ursprnglich ihre besondere Ortsgottheit. Vor allem wurde der Sonnengott verehrt, der in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen Ne (Ra), Hr (Horns), Osiris, Ptah, Amon fhrte: als Amon-Re gelangte er mit dem Emporkommen Thebens zu allgemeiner Anerkennung. Eigentmlich war den gyptern die Heilighaltung gewisser Tiere, die wie z. B. Sperber, Ibis, Widder, Schakal als Sinnbilder von Gottheiten galten; vor allem geno der Apis, der heilige Sonnenstier, groe Verehrung. Die gewaltigen Bauwerke und Denkmale der gypter waren mit einer eigentmlichen Bilder-schuft, den Hieroglyphen, berdeckt, die inneren Sle und besonders auch die in die Felsen gehauenen Grabkammern, in denen die ein-balsamierten Leichen (Mumien) ruhten, mit farbigen Bildern aus-gemalt. Am Ende des 8. Jahrhunderts bemchtigten sich thiopische Herrscher des ganzen gyptens, und im 7. Jahrhundert geriet es in Abhngigkeit von den Assyriern. Aber um 650 befreite es Pfamme-tich I., der zuerst als assyrischer Vasallenknig geherrscht hatte, mit Hilfe ionischer und karischer Sldner von dem Joche der Assyrier; er ffnete nun, dankbar fr die gewhrte Untersttzung, sein Land den Griechen und besr-bette berhaupt ebenso wie seine Nachfolger Handel und Verkehr mit dem Auslanbe. Sein Sohn Necho Ii. erhob gypten vorbergehend noch einmal zu groer Macht. Auch fhrte er, wie die Könige der alten Zeit, groe Bauten auf und lie einen Kanal vom unteren Nil nach dem Roten Meere ziehen. Auch wirb berichtet, auf seinen Befehl sei zum erstenmal Afrika durch phnizische Schiffer umsegelt worden. Ein spterer König, Amsis, um 550, war der Freiinb des Tyrannen von Samos, des Polykrates. Bald nach seinem Tod erlag das Land den Persern, 5*25 v. Chr.
6.
Die Hebrer.
Wohl um die Mitte des zweiten Jahrtausenbs wanberte nach dem Berichte der Bibel ein kleiner Stamm, die Hebrer ober Israeliten, in gypten ein. Sein Stammvater war Abraham, der vom Lande Ur in Chalba (Mesopotamien) einst der den