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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 17

1911 - Breslau : Hirt
Ludwig Xiv. 17 In den Niederlanden fhrte Wilhelm Iii. den Oberbefehl; obwohl in Schlachten (bei Steenkerken und bei Neerwiudeu) unglcklich, behauptete er sich immer im Felde. Am Niederrhein zeichneten sich die Brandenburger unter Fhrung des Kurfrsten Friedrich Iii. aus (z. B. bei der Belagerung von Bonn). Irland versuchte der vertriebene englische König Jakob Ii. mit fran-zsischer Hilfe wiederzugewinnen, aber am Boyneflnsse wurde das Landungsheer, bei dem Vorgebirge La Hogue die Flotte 1692 vollstndig geschlagen. Die Erschpfung seiner Hilfsmittel, die Aussicht aus den nahen Erbsall in Spanien bestimmten Ludwig Xiv. im Jahre 1697 zum Friedensschlsse zu Ryswyk (beim Haag). Er behielt Straburg und die Reuuioneu im Elsa, gab aber Freiburg und Breisach zurck; die Pfalz blieb dem Hause Pfalz-Neuburg. Wilhelm Iii. wurde als König von England anerkannt, England und Holland gaben die eroberten Gebiete zurck. Ludwig Xiv., bisher das Vorbild der Fürsten Europas, bte während dieses Krieges bedeutend an Ansehen ein, zumal in Deutschland konnte man ihm die grausame Kriegfhrung nicht vergessen. 7. Ludwigs Hofhaltung. Nach dem Frieden zu Nymwegen stand Frankreich aus der Hhe seiner Macht und seines Ansehens in Europa. Das Knigtum, das die Einheit der Nation verwirklichte, im Innern, wenn auch oft hart durchgreifend, Ordnung und Gesetzmigkeit schuf und sich eine glnzende Stellung in der Welt erobert hatte, geno den nnge-teilten Beifall der Nation. Die Groen, sther so oft die Gegner der Könige, drngten sich jetzt in seinen Dienst; fr den jungen Herrn von Adel wurde es das Ziel des Ehrgeizes, sich das Ludwigskreuz zu ver-dienen, das Brgertum brachte ihm die grte Anhnglichkeit entgegen. Wie Ludwig fr alle Fürsten Europas durch seine Auffassung der kniglichen Gewalt und die Leistungen seines Staates ein Vorbild ge-worden ist, so in noch hherem Mae durch den Glanz seiner Hof-Haltung. Die prachtvollen Bauten zu Versailles, die von Le Ntre nach neuem Stile angelegten Grten mit ihren Wasserknsten, die Hofgesell-schast, zu der alles, was einen Namen hatte, gezogen zu werden wnschte, die durchgebildete Etikette, die ritterlichen Formen, die gewhlte und doch natrlich scheinende Konversation der Herren und Damen erweckten Be-wunderung und Nachahmung. Eine Flle groer literarischer Talente, Corneille, Racine, Moliere, Boileau, Lafontaine, Fenelon, Boffuet, La Rochefoucauld, Madame de Sevigue, die der Hof versammelte, eroberten durch ihre Werke der stauzsischen Literatur und Sprache eine Herrschast in Europa, welche die politische Vorherrschaft lange berdauert hat. Man fand bei ihnen, was man in der brigen Welt vergebens suchte: wrdigen Gehalt und voll-endete Form. Pfeifer, Geschichte. Vi. (K.) p
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