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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 36

1911 - Breslau : Hirt
36 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. In der nchsten Friedensperiode (1648-1655) konnte der Kurfürst in der Verfassung seiner Staaten keine nderung vornehmen, da das stndische Regiment wieder in Kraft trat. Nur eine, und zwar wesentliche neue Einrichtung fhrte er durch, er behielt nmlich trotz der Klagen der brandenbnrgischen Stnde der die ihnen auferlegte Last die Regimenter von dem Heere seines Vaters, die er bei seinem Regierungsantritt nicht ent-lassen hatte, auch im Frieden bei, vereidigte sie allein auf seinen Namen, ja er vermehrte sie allmhlich bis auf 28000 Mann. Diese kleine stehende Armee" (miles perpetuus) ist als der Stamm des preuischen Heeres zu betrachten. Der Oberst von Burgsdorff, der Feldzeugmeister von Sparr und der Generalfeldmarschall von Derfflinger haben sich um ihre Einrichtung und Ausbildung verdient gemacht. 21. Der Schwedisch-polnische Krieg (16551660). In Schweden war nach der Abdankung Christines*), der Tochter Gustav Adolfs, ihr Vetter Karl X. Gustav aus dem Hause Pfalz-Zweibrcken zur Re-gierung gekommen. Da ihn der Polenknig Johann Ii. Kasimir aus dem Hause Wasa nicht anerkannte, kam es zum Kriege zwischen beiden. Karl rckte in Polen ein und verjagte seinen Gegner. Friedrich Wilhelm konnte bei der Lage seiner Lnder zwischen den kmpfenden Parteien nicht unbeteiligt bleiben und schlo mit Karl X. angesichts der schwedischen bermacht den Vertrag zu Knigsberg, in welchem er das Herzogtum Preußen von Schweden als Lehen nahm; spter ging er mit ihm ein Bndnis gegen Polen ein. Die branden-burgischen Truppen erfochten darauf an der Seite der Schweden in drei-tgigem Kampfe den Sieg bei Warschau (1656), worauf Karl dem Kurfrsten im Vertrage zu Labiau die volle Souvernitt (lehnsfreie Herrschaft) in Preußen und Ermelaud zugestand, um sich seinen Beistand auch ferner zu sichern. Da aber die Dnen jetzt am Kriege teilnahmen, so da der Schwedenknig sich gegen sie wenden und Polen verlassen mute, die Polen auch weitere Verbndete an dem Kaiser, Rußland und Holland erhielten, wechselte der Kurfürst unter Vermittlung des Kaisers Ferdinand Iii. die Partei, woraus ihm von Johann Kasimir im Vertrage zu Wehlau die Souvernitt gegen die Rckgabe Ermelands zugestanden ward. Sie wurde ihm im Frieden zu Oliva, den der schwedische Reichsrat nach dem Tode Karls abschlo, besttigt. Der souverne Besitz Preuens wurde die Grundlage fr die sptere Aufrichtung des preuischen Knigtums. Die Anerkennung der Souvernitt, deren Erwerb der Kurfürst als einen groen Gewinn betrachtete, stie aber auf den Widerspruch der o st preuischen Stnde, die bisher in allen Streitigkeiten mit ihrem Herzoge an dem polnischen Oberlehnsherrn einen Rckhalt gefunden hatten. Ihr Widerstand wurde von dem Kurfrsten mit Gewalt gebrochen. Der Schppenmeister Roth wurde lebenslang gefangengehalten, und der Oberst *) Sie wurde spter katholisch und starb in Rom.
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