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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 54

1911 - Breslau : Hirt
54 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. E. Die Entstehung der preuischen Gromacht. bersicht. Sollte nun, nachdem sich der Westen und der Osten Europas politisch befestigt hatten, die Mitte in dem Zustande eines losen Nebeneinanders kleiner Staaten bleiben? Sie wre zwischen den groen Mchten unter-gegangen und die deutsche Geistesbildung damit heimatlos geworden. Seit Frankreich am Rheine nur das Reich und sterreich sich gegenber sah, der Kaiser durch seine Trkenkriege beschftigt war, russische Truppen an der Odermndung gekmpft hatten, war diese Gefahr in unmittelbare Nhe gerckt. Fr die deutsche Geschichte, ja auch fr die europische, ist es ein Ereignis von unabsehbarer Tragweite geworden, da in der Mitte Europas eine neue, und zwar rein deutsche Gromacht entstand: die preuische Monarchie. Begrndet hat sie Friedrich der Groe. Doch haben seine Erfolge das Wirken Friedrich Wilhelms I. zur Boraussetzung. 31. Friedrich Wilhelm I. (17131740). Friedrich Wilhelm (geboren 1688) war seinem Vater Friedrich I. sehr unhnlich. Schon als Knabe hatte er oft eine erschreckende Heftigkeit und unbeugsamen Eigensinn gezeigt; er war krftig und abgehrtet. Er verachtete sowohl die Pracht und den Luxus, die sein Vater so sehr liebte (Tabakskollegium), als auch die geisti-gen Beschftigungen, die seiner Mutter Bedrfnis waren. Er war ein frommer Christ, dem von Spener und August Hermann Francke in Halle aus-gebildeten Pietismus zugetan; ein Mann von geradem, wahrhaftigem deutschen Charakter, von fast genialem Verstndnis fr die Bedrfnisse des praktischen Lebens und eiserner Energie, wo es galt durchzufhren, was er als richtig erkannt hatte. Als König war er der berzeugung, da die Souvernitt, die er als rocher de bronce den preuischen Stnden gegenber stabilierte", ihm das Recht gebe, von seinen Untertanen unbedingten Gehorsam zu fordern, ja sich als Herrn der ihr Leben und Eigentum zu betrachten, und da er nur Gott allein fr seine Handlungen Rechenschaft schuldig sei. Das groe Ziel, das ihm vorschwebte, war: Preußen durch ein starkes, aus eigenen Mitteln unterhaltenes Heer (Riesengarde) unabhngig von jedermann zu machen, durch Sparsamkeit und Erschlieung neuer Ein-nahmequellen den Staatsschatz zu fllen, ein pflichttreues Beamtentum zu schassen und durch die allgemeine Schulpflicht die Volksbildung zu heben. Auf all diesen Gebieten hat er wahrhaft Groes geleistet; er hat die Grundlagen zu dem Bau, den sein groer Sohn ausgefhrt hat, gelegt; sein Leben verluft unter den Vorbereitungen zur Grndung der preuischen Gromacht. Im Gegensatz zu Vater und Grovater hielt er sich von der Teilnahme an den europischen Kriegen mglichst fern.
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