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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 101

1911 - Breslau : Hirt
Die Revolution. 101 Als der König Necker entlie, verbreitete sich in Paris das Gercht, da in Versailles Truppen zusammengezogen wrden; darauf brach der helle Aufruhr aus, die Bastille wurde gestrmt und ihre Besatzung er-mordet (14. Juli). Lafayette bildete zum Schutze der ffentlichen Ord-nnng eine Nationalgarde. Der König zeigte sich bald darauf in Paris mit der Nationalkokarde am Hute, berief Necker zurck und schien so das Geschehene gutzuheien. Er erteilte den beiden oberen Stnden seine Genehmigung dazu, mit dem dritten Stande gemeinsam zu verhandeln. Damit gab er seine Sache selbst verloren, denn es blieb ihm kein Einflu auf den Ausbau der Ver-fassung brig. Da er auch gegen den Aufruhr den Weg der Gewalt nicht betreten wollte, verlie sein Bruder, der Graf von Artois, mit vielen Adligen Frankreich (Emigranten). Die Hauptstadt wurde von dem republikanischen Gemeinderate und den Klubs beherrscht; die demokratischen Ideen waren in dem Klub der Jakobiner, die monarchischen in dem der Feuillants vertreten. Auch in den Provinzen brach der Aufruhr aus, Brandstiftungen nahmen berhand. Die Nationalversammlung begann mit der Beratung der knftigen Verfassung. In der Nacht des 4./. August hob sie die Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit samt Fronden und Feudallasten auf. Bald darauf trat die Versammlung in die Errterung der Menschenrechte ein, der allgemeinen Freiheit und Gleichheit und der Volkssonver-nitt. Sie wurden noch im August feierlich verkndigt. Am 5. Oktober zog der Pbel von Paris nach Versailles, strmte das Schlo und bedrohte die knigliche Familie, die nur durch die Da-zwischeukunft Lafayettes gerettet wurde, der König aber mute nach Paris (Tnilerien) bersiedeln. Auch die konstituierende" Natioualver-sammlung folgte bald darauf nach Paris und tagte in einer Reitbahn neben der kniglichen Residenz. Damit wurde |der gewaltsame Umsturz aller Verhltnisse eingeleitet. Die neue Verfassung. Die Nationalversammlung hielt es fr ihre wichtigste Aufgabe, Frankreich eine neue Verfassung zu geben. Sie ging dabei von den allgemein verbreiteten demokratischen Ideen aus und mute daher die bestehende, seit Jahrhunderten eingewurzelte Ordnung des Staates niederreien. Sie beseitigte deshalb den Absolutismus und vernichtete die Privilegien. In der neuen Verfassung wurde die hchste Gewalt geteilt. Die Gesetzgebung wurde der Nationalversammlung bertragen und dem Könige ihren Beschlssen gegenber nur ein suspen-sives (aufschiebendes) Veto eingerumt. Die ausbende Gewalt sollte der Krone zustehen, aber dieses Vorrecht war nur scheinbar, da die neu-gebildeten dreiundachtzig Departements und die Gemeinden volle Selbstverwaltung erhielten und alle ihre Beamten, darunter Offiziere, Geistliche, auch Richter, selber whlten. Smtliche Beamte blieben ber-dies nur kurze Zeit in ihrer Stellung.
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