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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 117

1911 - Breslau : Hirt
Der Sturz Preuens. 117 bernahm. Sie nannten sich Fürsten des Rheinbundes".' Zu ihnen gehrten vier Kurfrsten und zwlf Fürsten des sdlichen und westlichen Deutschlands: die Könige von Bayern und Wrttemberg, die Groherzge von Baden, Hessen-Darmstadt und Kleve-Berg, der Herzog von Nassau u. a. Der Erzbischof von Mainz, Frstprimas Freiherr von Dalberg, Gro-herzog von Frankfurt, hatte die Verhandlungen des Bundes in Frank-furt als Stellvertreter Napoleons zu leiten. Fr die Besteuerung ihrer Untertanen, die Aushebung von Truppen, Gesetzgebung und Gerichtsbar-keit erhielten die Mitglieder volle Souvernitt in ihren Staaten, dagegen muten sie sich verpflichten, eine bestimmte Truppenmacht (bis 63 000 Mann) fr Napoleon bestndig bereitzuhalten. Neue Skularisationen und Mediati-sierungen (die Ritterorden Augsburg und Nrnberg kamen unter anderen in Betracht) wurden ihnen zugestanden. Am 6. August desselben Jahres legte Franz Ii., der bereits 1804 die Kaiserwrde auf die sterreichischen Erbstaaten bertragen hatte, die Kaiserwrde des Heiligen Rmischen Reiches deutscher Nation nieder. Das Reichskammergericht und der Reichstag wurden abgeschafft. Auf das deutsche Volk machte dieses unwrdige Ende eines sast tausendjhrigen Reiches wenig Eindruck. Nationaler Geist regte sich damals nur in einzelnen, die offen Widerspruch gegen die neuen Zustnde erhoben. Ernst Moritz Arndt schrieb in Greifswald die ersten Bnde feines Geist der Zeit". Im August 1806 wurde der Nrnberger Buch-Hndler Palm in Braunau erschossen, Weiler sich weigerte, den Verfasser der in seinem Verlage erschienenen Schrift Deutschland in seiner tiessten Erniedrigung" zu nennen. Der Sturz Preuens. 69. Der Vertrag zu Schnbrunn. Friedrich Wilhelm Iii. wollte solange wie mglich die Neutralitt, die Preußen seit dem Jahre 1795 beobachtet hatte, aufrechterhalten. In dem groen Kampfe zwischen Frankreich und England, an dem die beiden Ostmchte teilnahmen, hatte Preußen kein Interesse, fr den einen oder den anderen seine Krfte ein-zusetzen, und zwar um so weniger, als sich der preuische Handel dank der Neutralitt seiner Flagge in glcklichster Weise entwickelt hatte. Freiwillig durfte der Staat aus dieser Stellung nur dann heraustreten, wenn ein groer Gewinn, etwa die Verschmelzung der kleineren Staaten Norddeutschlands mit seinem Gebiete oder wenigstens ihre Einigung zu einem festen Bunde unter seiner Fhrung, fr ihn in sicherer Aussicht stand. Es fehlte nicht an offenen und geheimen Bemhungen, zumal von englischer und russischer Seite, um Preußen zur Parteinahme zu be-wegen, aber sie scheiterten an der Geschicklichkeit, womit das Berliner Kabinett ihnen auswich. Als sich der Krieg im Jahre 1805 Preuens Grenzen nherte, schien der Augenblick gekommen zu sein, wo es nicht mehr neutral bleiben konnte,
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