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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 177

1911 - Breslau : Hirt
König Wilhelm I. von Preußen. 177 B. Die Grndung des Deutschen Reiches unter Wilhelm I. (18611871). König Wilhelm I. von Preußen (18611888). Nach dem Tode seines Bruders Friedrich Wilhelm Iv. bestieg am 2. Januar 1861 Wilhelm I. im Alter von 64 Jahren den preuischen Thron. Wilhelm war am 22. Mrz 1797 als zweiter Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und seiner Gemahlin Luise geboren. Weihnachten 1806 hatte ihm sein Vater, im Begriffe, von Knigsberg nach Memel zu flchten, die Offiziersuuiform verliehen. Sechzehnjhrig hatte er an dem Feldzuge in Frankreich vom Jahre 1814 teilgenommen und sich bei Bar-sur-Aube durch seine Kaltbltigkeit im Gefechte das Eiserne Kreuz erworben. Nach dem Frieden widmete er sich dem Heere, da die Franzosenzeit die uner-schtterliche berzeugung in ihn gepflanzt hatte, da Preußen nur durch eine tchtige und schlagfertige Armee seine Stellung in Europa behaupten knne. Im Jahre 1840 wurde er als mutmalicher Thronfolger von seinem Bruder zum Prinzen von Preußen" ernannt. Nach dem Mrz-aufstande verlie er Berlin und fhrte, aus England zurckgekehrt, im Badischen Feldzuge zum ersten Male eine Armee. Im Jahre 1857 ber-nahm er fr seinen schwer erkrankten Bruder die Stellvertretung in der Regierung und im Jahre darauf die Regentschaft. Im Herbst des Jahres 1861 krnte er sich und seine Gemahlin Augusta zu Knigsberg. Er war ein gerader, fester, tatkrftiger Charakter, von klarem Ver-stnde und vornehmer Gesinnung. 106. Der Anfang der Regierung. Beim Antritte der Regent-schast entlie der Prinzregent das Ministerium Mantenffel und berief den Fürsten Anton. von Hohenzollern an die Spitze eines liberalen Ministeriums. Die neue ra" wurde in weiten Kreisen der Be-vlkernng mit groen Hoffnungen begrt. Aber schon im Jahre 1861 kam es zwischen der Krone und dem Hanse der Abgeordneten der die Frage der Heeresorganisation zu einem Zerwrfnis. Die in den Freiheitskriegen geschaffene preuische Armee war in fnfzig Friedensjahren nicht vermehrt worden, obwohl die Einwohnerzahl des Knigreichs fast um zwei Drittel gewachsen war. Es wurde jhrlich noch dieselbe Zahl von Rekruten (40000) eingestellt wie im Jahre 1815. Deshalb konnten einerseits viele zum Dienste durchaus geeignete junge -Männer bei den Aushebungen nicht bercksichtigt werden, andrerseits aber mute bei jeder Mobilmachung sofort die Landwehr ersten Aufgebots, der viele Familienvter angehrten, einberufen werden. Darin lag nicht nur eine ungerechte Verteilung der Lasten, fondern auch eine Beein-trchtignng der Kriegstchtigkeit der Armee, die sich im Felde aus zwei an militrischer Brauchbarkeit ungleichen Teilen, der Linie und der Land-wehr, zusammensetzte.
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