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1. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 85

1873 - Berlin : Weidmann
— 85 — Tiberis, Liris und Volturuus, und im Anschluß an diese Flüsse auch größere Ebenen, wie die etrnrische, latinische und campauische, ebenso wie zahlreichere Hafenplätze an der Küste. Die Halbinsel öffnet sich mithin nach Westen, wie Griechenland nach Osten. — Die Bevölkerung Italiens ist, soweit sich die ältesten Spuren derselben finden, arisch und war der Bevölkerung der griechischen Halbinsel am nächsten verwandt. Sie ist von Norden her in Italien eingedrungen, schichtweise nacheinander, so daß die ältesten Völker deshalb am meisten nach Süden geschoben sind. Dies sind in den Halbinseln Calabrien und Apulieu die ^ctppgen, die nach und nach von den griechischen Ansiedlungen, die sich bis über Neapel gegen Norden erstreckten, unterworfen wurden und Sitte, Sprache und Eigenthümlichkeit an sie verloren. In der Mitte Italiens wohnte das Kernvolk, die eigentlichen Italiker, von den Griechen als Osker und Opiker bezeichnet und in zwei Hauptzweige zerfallend: a) den umbrisch-sabel lisch en in der Mitte (dem Gebirgslande), zu dem die Umbrer am adriatischen Meer, die Samniten im Hochlande der Abruzzen und die Sabiner am obern Tiber gehörten. b) den latinischen Stamm, der sich in der westlichen Ebene südlich vom untern Tiber niedergelassen hatte. Nördlich von diesen wohnten die Etrusker, ebenfalls ein arischer Stamm, der aber in Sprache, Religion und Sitte sich sehr eigenthümlich hielt. Sie lebten in Städtebünden, uuter Königen (Lucumonen) und begründeten in Italien zuerst eine Seeherrschaft über das, nach ihnen benannte, tyrrhenische d. i. etruskische Meer. — Spuren ihrer alten Herrschaft finden sich in der norditalischen Ebene wie selbst in den rhätischen Alpen, bis sie hier in späteren Zeiten (dem 4. Jahrh.) durch die aus dem heutigen Frankreich über die Alpen einrückenden Gallier über den Apennin gedrängt und somit auf das, später nach ihnen genannte, Etrurien beschränkt wurden.
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