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1. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 4

1911 - Leipzig : Hirt
4 Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreuen. Saat wird nicht gedeihen, unser Vieh wird sterben, wenn der Fremde im Lande bleibt." Sie drohten ihm, er solle sogleich Preußen verlassen, sonst wrden sie ihn tten. Da erkannte Adalbert, da er sein Werk falsch begonnen hatte; er wollte nun zu einem anderen Heidenvolke gehen, dessen Sprache er verstand. Er wollte sich ebenso kleiden wie die Leute des Landes, mit ihnen arbeiten, ackern und fischen, dann wrden sie ihn liebgewinnen und ihm glauben, wenn er ihnen von Gott und Jesus erzhlte. So kehrten Adalbert und seine Begleiter um. Ihr Weg fhrte sie in die Nhe des Strandes. Sie konnten die See nicht erblicken, denn ein dichter Wald erstreckte sich bis an sie heran, aber schrecklich klang das Tosen und Brausen der Wellen herber. Sie wuten nicht, woher es kam; sie frchteten sich. Die Nacht verbrachten sie ohne Schlaf am Rande des Waldes. Als der Morgen tagte, sprachen sie ihr Frhgebet und sanken dann ermattet ins Gras und schliefen ein. Pltzlich wurden sie von einer Schar Preußen berfallen und geweckt, die gar zornig auf die fremden Männer waren, weil sie ihr Land noch nicht verlassen hatten. Sie fesselten die Gefangenen. Als Adalbert sah, da sie ihn tten wollten, begann er zu zittern. Einer von seinen Freunden tadelte ihn darum; aber er sprach: Was schiltst du mich? War nicht auch unser Herr Jesus betrbt bis in den Tod, als er in Gethsemane betete?" Auch Adalbert strkte sich durch Gebet. Ihn allein wollten die Preußen tten. Mitten ins Herz stieen sie ihm ihre Lanzen. Von sieben Schwertern durch-bohrt sank Adalbert zu Boden und starb. Es war am 23. April 997. Die Preußen schlugen sein Haupt ab und warfen seinen Leichnam in einen Flu. Fromme Wanderer sollen beides gefunden und dem Polenherzoge ge-bracht haben, der die Reste Adalberts im Dome zu Gnesen beisetzen lie. Der Ort, an dem der Fremdling gestorben war, wurde von den Preußen nicht vergessen. Als sie selbst Christen geworden waren, hielten sie ihn heilig. Sie erbauten dort eine Kirche; aber der Sand, den die See aufwarf, hat sie zerstrt. Spter hat man zu dem Gedchtnis des ersten Apostels der Preußen ein Kreuz errichtet. Es ist das Kreuz bei Tenkitten. 2. Die Unterwerfung Preuens durch den Deutschen Ritlerorden. Lnger als 200 Jahre nach dem Tode Adalberts von Prag hatten die Preußen ihr Heidentum bewahrt. Fast alle Glaubensboten, die noch zu ihnen gezogen waren, hatten den Tod gefunden. Polen, von wo aus die Missionare gekommen waren, wurde von den Preußen berfallen und verwstet. Da riefen die Polen den Deutschen Ritterorden zu Hilfe. Im fernen Morgenlande war der Deutsche Ritterorden zur Zeit der Kreuzzge gestiftet worden. Seine Mitglieder, deutsche Ritter, muten geloben, allein dem Herrn zu dienen und gegen die Heiden zu kmpfen. Unver-brchlichen Gehorsam schuldeten sie dem Hochmeister, ihrem obersten Gebieter; sie durften kein Eigentum erwerben und keine Ehe eingehen. Weder der
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