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1. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 12

1911 - Leipzig : Hirt
12 Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreuen. mehr Jahr fr Jahr mit dem Orden nach Litauen zu ziehen. Das Land hatte Frieden. Die goldene Zeit des Ordens, die Bltezeit von Preußen brach an. Herrn Wrrichs Name war hochgeehrt und gepriesen in ganz Deutsch-leint, ja in Europa. Knigsshne kamen nach dem fernen Osten, um von dem edlen Hochmeister den Ritterschlag zu empfangen. An feinem Hose zu Marienburg weilten immer hohe Gste. Die Gastkammern nahmen einen Flgel des Schlosses ein. Auch Dichter und Knstler fanden dort ehren-volle Aufnahme. Sie bauten die Marienburg immer schner aus, malten Altarbilder und schrieben die Geschichte des Ordens in Versen. Aber mehr noch liebte man Winrich von Kniprode im eigenen Lande, das er schirmte und schtzte wie ein Vater. Unter seiner Regierung begann man das gesegnete Pregeltal anzubauen. Die Städte, die der Orden ge-grndet hatte, wuchsen und wurden reich. Handel und Wandel entfaltete steh. Wo einst nur Krieger nach Litauen gezogen waren, da reiste jetzt der friedliche Kaufmann; bis nach Kotono hin brachte er feine Waren: Heringe, Salz, Tuche von England und Flandern, Eisen und Silber aus den Berg-werken von Schweden. Andere Straen fhrten nach Polen und ins Deutsche Reich, und grer noch als der Landverkehr war der Handel, der der die Ostsee und durch Sund und Nordsee nach Skandinavien und England ging. Besonders Danzig, Elbing und Thorn waren blhende Handelsstdte. Schiffe kamen und gingen; sie brachten die Waren, die vorhin genannt find, und nahmen dafr andere Gter mit. Preuisches Getreide wurde in England zu Brot gebacken. Die preuischen Wlder lieferten die Mastbume zu den Schiffen, mit denen die Hollnder die Welt befuhren, oder Holz zu den Bogen, mit denen sich fremde Völker bekmpften. Mit dem Handel wuchs auch der Reichtum und der stolze Sinn der Brger. Sie traten in den groen Hansabund ein, den die Handelsstdte des ganzen Nordens Europas miteinander geschlossen hatten. Danzig wurde sogar eine Hauptstadt des Bundes. Als König Waldemar von Dnemark dem deutschen Kaufmann die Fahrt durch den Sund sperren wollte und die Hansa den Krieg gegen ihn begann, zahlten auch Preuens Städte Geld zum Kriege und lieferten Schiffe dazu, und ihr Hochmeister untersttzte sie. König Waldemar mute sich unterwerfen. Ein Jahr nach der Schlacht bei Rudau gab er den deutschen Kaufleuten groe Rechte. Herr Winrich von Kniprode hatte den Frieden vermittelt. Als spter die Englnder den Deutschen es nicht mehr erlauben wollten, ihre Waren in England zu verkaufen, verbot Winrich von Kniprode allen englischen Schiffen, in Preußen zu landen. Dadurch wre der englische Handel am meisten geschdigt worden (300 englische Fahrzeuge lagen 1392 im Hasen von Danzig). Da zog der englische König sein Verbot zurck. Auch gegen die Seeruber fuhren preuische Schiffe unter dem Schutze des Ordens aus. Sie zerstrten ihre Schlupfwinkel auf der Insel Gotland, die sie in Besitz nahmen. Weil sie aber so weit abgelegen war, verkaufte sie der Hochmeister wieder an Schweden. Dem Seerubertum aber war ein Ende gemacht. So beschtzte der Deutsche Orden die brigen Reiche an der Ostsee. Auch fr die geistige Bildung des Volkes sorgte Winrich von Kniprode. Er grndete Lateinschulen in den groen Stdten und Volksschulen aus dem
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