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1. Lebensbilder und Sagen aus Mecklenburg - S. 9

1911 - Leipzig : Hirt
4. Niklot, der letzte Fürst der Obotriten. 9 war, wurden noch mehrere von den Steinen, welche des Riesen Frau dort-hin getragen hatte, ihm auf den Kopf gewlzt. Diese Steine waren ihm zu schwer, und er mute liegen bleiben und starb. Seine Frau aber verlie die Gegend, und seitdem sind dort keine Riesen mehr gesehen worden. Wagner, Bilder aus der Mecklenburgischen Geschichte und Sagenwelt. 4. Niklot, der letzte Fürst der Obotriten. Als im Jahre 1146 der fromme Mnch Bernhard von Clairvaux die deutschen Fürsten auf dem Reichstage zu Speyer zur Teilnahme am zweiten Kreuzzuge gegen die unglubigen Sarazenen ermahnte, erklrten sich alle bereit; nur die Sachsen sagten, sie htten in ihrer Nhe genug abgttische Heiden, die sie bekriegen knnten. Diesen Ausspruch ergriff St. Bernhard begierig. Whrend der eine Teil der Christenheit nach Osten zog, um die Muselmnner zu bekriegen, sollte der andere die Heiden im Norden ausrotten oder doch mindestens bekehren. An die Spitze der schsischen Fürsten, von denen viele schon zu Frankfurt 1147 das sogenannte wendische Kreuz, welches sich von dem Kreuze der morgen-lndlichen Pilger durch ein darunterstehendes Rad unterschied, angenommen hatten, stellten sich Heinrich der Lwe, seit 1142 Herzog von Sachsen, und Albrecht der Br, seit 1133 Markgraf von Brandenburg. Am 29. Juni sollte der Zug von Magdeburg abgehen. Der Obotritensrst Niklot sah das Wetter, welches sich der seinem Hause zusammenzog, und suchte demselben zuvorzukommen. Er berfiel raubend Wagrien und kehrte mit reicher Beute zurck. Doch beschleunigte er dadurch nur den Anmarsch der Deutschen. In zwei Heerhaufen rckten sie in sein Gebiet ein; der eine unter Heinrich dem Lwen, 40000 Mann stark, zog gegen die Burg Dobin am Nordende des Schweriner Sees, der andere, 60000 Mann stark und unter Albrecht dem Bren, gegen Malchow. Bald standen die Sachsen vor Dobin, welches sie im Sden einschlssen, während von Norden her die Dnen, welche sich an dem Zuge als Bundesgenossen beteiligten und bei Wismar gelandet waren, die Feste umgaben. In seiner Not rief Niklot die Raiten, seine Stammesgenossen, zu Hilfe. Sic berfielen die dnische Flotte in der Wismarschen Bucht. Die Dnen nahmen infolgedessen an der Belagerung Dobins nicht mehr teil, sondern zogen nach Hause. Die Sachsen aber hatten nun keine Aussicht mehr, die durch Seen und Smpfe wohlgeschtzte Burg zu be-zwingen. Sie schlssen daher mit Niklot die bereinkunft, da die Obotriten die Taufe annehmen und die gefangenen Dnen freilassen sollten. Das geschah. Eine groe Menge Wenden wurden in einem See in der
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