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1. Teil 1 - S. 84

1892 - Aachen : Barth
84 Karl der Groe. walten. Er teilte dasselbe in kleinere Bezirke und setzte der diese Beamte, welche Grafen hieen. Dieselben muten in ihrem Bezirke in seinem Namen zu Gericht sitzen und im Falle eines Krieges das Ausgebot desselben in das Feld shren. Damit sie nur nach Recht und Gesetz urteilten, lie er sie durch andere Beamte beaufsichtigen. Dies waren die Sendgrafen, welche jhrlich in allen Bezirken umherreisten, um nachzusehen, ob auch die Gesetze des Kaisers beobachtet wrden. Sie muten jedem Gehr schenken, welcher bei ihnen eine Beschwerde vortragen wollte. Insbesondere war ihnen eingeschrft, die Schwachen, wie die Witwen und Waisen, vor jeder Bedrckung zu be-schtzen. Denn Karl hate nichts mehr, als das Unrecht. Eine wie groe Gerechtigkeitsliebe ihm das Volk beilegte, zeigt uns in einer sehr schnen Weise folgende Sage. Karl hatte an seinem Palaste eine Glocke angebracht, damit jeder, der Gehr bei ihm wnschte, dieselbe luten knne. Einst erklang die Glocke, und als ein Diener nachsah, erblickte er eine Schlange, welche an dem Seile zog. Der Diener rief den Kaiser/ als dieser hinzutrat, kroch die Schlange weg. Karl folgte derselben, und sie fhrte ihn zu ihrem Neste, auf welchem er eine ge-waltige Krte gewahrte. Er verurteilte den frechen Ruber zum Feuertode und erhielt von der Schlange zum Danke einen kostbaren Edelstein, welchen er seiner Gemahlin schenkte. Der-selbe besa aber die wunderbare Kraft, da er den Kaiser mit unwiderstehlicher Gewalt anzog. So lange daher der Schatz im Besitze seiner Gemahlin war, liebte Karl diese mit groer Wrme. Als der Ring aber spter in eine heie Quelle geworfen wurde, konnte der Kaiser sich von dieser nicht trennen. Er erbaute bei der Quelle seine Lieblingsresidenz Aachen. Karl suchte auch den Wohlstand seiner ttnterthanen zu heben und befrderte zu diesem Zwecke besonders den Landbau. Er ging selbst allen mit gutem Beispiele voran, indem er selbst bis ins kleinste anordnete, wie seine eigenen Gter bewirtschaftet werden sollten. Jedem Verwalter war genau vorgeschrieben, wie viel Korn und Wein er bauen, welche Sorten Obst und Gemse er in den Grten haben, ja wie viele Gnse, Hhner, Enten er halten sollte.
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