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1. Geschichtsleitfaden für Sexta - S. 48

1907 - Berlin : Teubner
48 oft wollten die Bundesgenossen ihre Freiheit nicht preisgeben und muten erst mit den Waffen dazu gezwungen werden; dann hatten die berwundenen schwere Kriegsentschdigung und hohe Strafgelder zu bezahlen. Die ungeheuren Summen, die so eingingen, verwandten die Athener auf den Rat des Perikles zur unaufhrlichen Vergrerung ihrer Kriegsflotte und zur Sicherung ihrer Stadt, welche durch Mauern mit dem Hafen Pirens verbunden und dadurch unbezwingbar gemacht wurde. Ruhm fr alle Zeiten gewann aber Perikles dadurch, da er die Athener veranlate, groe Summen auf die Pflege der Knste zu ver-wenden. Schon unter Cimon hatte man angefangen, herrliche Bauten, und Tempel zu errichten; Perikles gestaltete die Burg der Stadt, die Akrpolis, zu eiuem wunderbar schnen, weihevollen Mittelpunkte des Staats. Wenn man die Strae zur Akropolis emporgeklommen war, trat man durch die Sulen einer herrlichen Eingangshalle, der Propylen, in einen lichten Hos, der von erhabenen Gebuden begrenzt war. Un-mittelbar vor dem Eintretenden ragte die eherne Riesenbildsule der Gttin Pallas Athene empor, die als Kriegsgttin in Waffenrstung dargestellt war; die goldene Lanzenspitze der Gttin glnzte den heran-segelnden Schiffen entgegen, wenn sie noch meilenweit von der Kste entfernt waren. Das herrlichste aller Tempelgebude war der Parthenon, der Tempel der jungfrulichen Gttin" Pallas Athene. Ein ganzer Wald von riesigen Sulen trug das Dach, in den Giebelfeldern waren in kunstvoller Marmorarbeit Szenen aus dem Leben der Pallas Athene dargestellt: ihre Einfhrung in den Kreis der olympischen Götter und ihr Streit mit Poseidon um den Besitz Attikas. Und wo nur ein Platz sich bot, hatte die Bildhauerkunst Bilder und Zieraten zum Ruhme der Gttin geschaffen. Im Heiligtums selbst aber war eine kostbare Bildsule der Gttin aufgestellt, die von dem groen Baumeister und Bild-Hauer Phsdias aus Gold und Elfenbein gefertigt war; in reichem Ge-wnde als Friedensgttin fa sie auf goldenem Throne. Nicht nur die Burg, auch die Straen der Stadt wurden durch herrliche Gebude, Bildsulen und Brunnen geschmckt, so da man mit vollem Rechte Athen eine Prachtstadt nannte, der sich keine andere Stadt Griechenlands an die Seite stellen konnte. Und wie die Bildhauerkunst, so blhten auch die anderen Knste: Malerei, Musik, Dichtkunst und Schauspielkunst. Fr die letztere waren groe Theater errichtet, in denen an den Gtterfesten, vor allem an den Festen des Bacchus, als eine Art gottesdienstlicher Handlung gewaltige Dichtungen ans der Götter- und Heldensage ausgefhrt wurden, deren erhabene Worte in den Zuhrern groe und edle Gefhle hervorriefen. Diese herrliche Blte Athens, die hauptschlich dem Perikles zu ver-danken war, nahm aber ein trauriges Ende. Zwischen Sparta, das an
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