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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 45

1905 - Leipzig : Hirt
12. Wilhelm Tell. 45 sie zu verderben. Einst ritt Geler vor dem neuerbauten Hause Werner Stauffachers, eines begterten Landmannes im Kanton Schwyz, vorber. Hochmtig fragte er nach dem Besitzer und rief diesem drohend zu: Ich will nicht, da der Bauer Huser baue auf seine eigene Hand und also frei Hinleb', als ob er Herr war' in dem Lande: Ich werd' mich unterstehn, euch das zu wehren." Landenberg lie in Unterwalden wegen einer geringfgigen Ursache einem Bauern Heinrich von der Halden (nach seinem Wohnsitz Melch-tal" genannt) die beiden besten Ochsen vom Pfluge wegnehmen und ihm sagen, wenn die Bauern Brot haben wollten, sollten sie sich selbst vor den Pflug spannen. Der heibltige Sohn Heinrichs, namens Arnold, wollte sich dies nicht gefallen lassen, er schlug den Knecht des Vogtes mit dem Stocke so heftig, da ihm ein Finger zerbrach. Deshalb mute er fliehen, wollte er nicht fr immer eingekerkert werden. Der Vogt schumte vor Wut, da ihm der Schuldige entgangen war; er lie den greisen Vater holen, befragte ihn nach dem Aufenthaltsorte des Sohnes, und als dieser der Wahrheit gem versicherte, er wisse nichts von Arnold, lie er ihm beide Augen ausstechen. 3. Nun war die Geduld der Schweizer erschpft. Eine Frau, die Gattin Stauffachers, Gertrud, die im Hause ihres Vaters, des weisen Jberg, den Gesprchen der Männer der die Geschichte, die Rechte, die Angelegenheit des Landes gelauscht hatte, war es, die zuerst ihrem Manne gegenber den Gedanken aussprach, da sich die drei noch freien Wald-statte zur Abschttelung des unertrglichen Joches verbinden mten. So Khnes hatte Stauffacher kaum zu denken gewagt. Ihm graute bei der Vorstellung, da des Kaisers berlegene Heerscharen brennend und mordend in die friedlichen Tler eindringen und unsagbares Elend die unausbleibliche Folge des khnen Unterfangens sein wrde. Aber auch diese Bedenken schreckten die tapfere Gertrud nicht. Ihr seid auch Männer, wisset eure Axt zu führen", entgegnet sie dem bedch-tigen Gatten. Auch die Schweizerin zieht den Tod der Schande vor, nnh teurer als Haus und Hof ist uns die Freiheit. Da zaudert Stauffacher nicht lnger, er begibt sich nach Uri, wo ihm in Altorf ein lterer, durch Be-sonnenheit und Vaterlandsliebe ausgezeichneter Freund lebte, Walter Fürst. Unvermutet traf er dort auch Arnold Melchtal, der hier eine sichere Zufluchtssttte gefunden hatte. Die drei Männer, Vertreter der drei Waldsttte, beschlossen: mit je zehn Gefhrten auf einer verborgenen Wald-wiese in der Nhe des Sees, dem Rtli", bei Nachtzeit zusammenzu-kommen und der die Befreiung des Landes zu beraten. In einer
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