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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 51

1905 - Leipzig : Hirt
14. Maximilian I. 51 seines hohen Alters wegen ab und gab selbst seine Stimme neidlos dem Schwiegersohne Siegmunds, Albrecht Ii., mit dem die ununterbrochene Reihe der deutschen Kaiser aus dem Hause Habsburg beginnt. Friedrich I. dachte damals schon ernstlich an seinen Tod; denn er nahm (1437) auf seinem Schlosse Kadolzburg bei Nrnberg eine Teilung seiner Lnder unter seine Shne mit deren Zustimmung vor. Nicht dem ltesten Sohne Johann bergab er die Mark, sondern dem zweiten, Friedrich, dessen Beiname Eisenzahn" seine Zhigkeit und Tatkraft andeutet. So starb Friedrich I., wie er gelebt hatte: als treuer Hausvater fr seine Lnder und fr seine Familie gewissenhaft sorgend. 14. Maximilian I. (14931519). 1. An der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich regierte einst Herzog Karl von Burgund, der reichste Fürst seiner Zeit, wegen seiner ungestmen Tapferkeit der Khne" genannt. Zu seinem Glcke fehlte ihm nur zweierlei: er wre gern König geworden, und er htte gern einen Sohn als Thronerben gehabt. Da ihm nur eine Tochter, Maria, erblhte, so sollte deren Hand der Kaufpreis fr die Knigskrone des Vaters sein. Die Knigswrde konnte aber nur einer verleihen, das war der deutsche Kaiser, damals Friedrich Iii. Und dem dnkte der Handel recht. Durch diese Heirat konnte der Glanz und die Macht des Hauses Habsburg neu wachsen, und sein Sohn Maximilian konnte wohl als wrdiger Gemahl auch der schnsten und reichsten Prinzessin erscheinen. 2. Der Erzherzog war damals neunzehn Jahre alt, ein schner Jngling, hochgewachsen, von wahrhaft kniglichem Anstnde, mit leb-haften blauen Augen, groer, stark gebogener Nase, hoher, mchtig ge-wlbter Stirn und blonden Locken. Er drstete nach khnen Abenteuern, war treuherzig im Verkehr, ein Freund der Knstler und Gelehrten. Leidenschaftlich liebte er die Jagd. Einst geriet er auf der Gemsenjagd an eine Stelle, wo er weder vorwrts noch rckwrts konnte. Der steile Bergrcken, die Martinswand, liegt bei Innsbruck. Von unten sah man den verwegenen Jger wie in der Luft schweben, und man hielt ihn sr rettungslos verloren. Man glaubte nicht, da jemand in seine Nhe ge-langen knne. Erst am dritten Tage wurde Maximilian durch die todes-verachtende Treue eines Tirolers befreit. Er hatte auf keine Hilfe mehr gehofft und dem tief untenstehenden Volke durch Zeichen kundgegeben, da er sich auf das Sterben vorbereite. Whrend er noch betete, hrte 4*
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