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1. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 53

1896 - Leipzig : Hirt
53 seiner Besserung. Bald erkannte er, da er ihn aus dem einsamen Grbeln herausreien msse. Nun war damals (1502) eine neue Universitt in Wittenberg, der Hauptstadt des Kurfrstentums Sachsen, gegrndet worden, und Staupitz war dort selbst Professor. Hierhin berief er Luther, ganz gegen dessen Willen. Der Mnch glaubte diesem Lehramte nicht gewachsen zu sein. Aber Staupitz kannte ihn besser; er wute, wie grndlich sich sein Schtzling mit einem Buche, das in jener Zeit wenig gekannt und wenig gelesen wurde, mit der Bibel beschftigt htte. Im Verkehr mit der Jugend lebte Luther wieder auf; er wurde ein tchtiger Lehrer. Staupitz ging noch weiter; er zwang Luther auch die Kanzel zu be-steigen und als Prediger an der Schlokirche in Wittenberg zu wirken. Wie der Mnch es mit der eigenen Besserung recht ernst genommen hatte, so war es ihm als Seelsorger eine heilige Pflicht, vor Snde und leichtfertigem Wesen zu warnen. Das trieb ihn in einen. schweren Kampf hinein. 4. In der Nhe Wittenbergs verkaufte ein ungebildeter Dominikaner-mnch Setzet Ablazettel und behauptete, die Vergebung der Snden knne durch Geld erlangt werden. Freilich handelte Tetzel nicht aus eigener Machtvollkommenheit, sondern war vom Erzbischof von Mainz, dem hchsten Geistlichen in Deutschland, und vom Papste mit dem Verkauf der Abla-zettel beauftragt. Luther fhlte sich in feinem Gewissen gedrungen, seine Beichtkinder darber zu belehren, da ohne wahre Reue und Bue kein Mensch Vergebung der Snden erhoffen drfe. Um diese Lehre zu ver-breiten, schlug er am 31. Oktober 1517 an die Thr der Schlokirche 95 kurze Stze (Thesen) an, die bald in ganz Deutschland Zustimmung fanden. Dem Ablahandel wurde damit gesteuert und eine Verbesserung der Kirche (Reformation) dadurch eingeleitet; die Kirchenfrsten waren aber so erbittert der den Mnch, der es wagte, ihre Einnahmen zu schmlern, da Luther wegen falscher Lehren vom Papste in den Bann gethan und aus der Kirche ausgestoen wurde. Aber sein Landesfrst, der Kurfürst Fried-rieh der Weise von Sachsen, schtzte den mutigen Bekenner seiner ber-zeugung. Doch konnte er nicht verhindern, da der (1519) zum deutschen Kaiser gewhlte König Karl von Spanien sich auf die Seite des Papstes stellte und Luther nach Worms zu einem Verhr vor Kaiser und Reich berief. Alle Freunde rieten von der Reise ab; aber der streitbare Reformator, seines Gottes voll, erklrte, er werde nach Worms gehen, wenn so viele Teufel drin wren, wie Ziegeln auf den Dchern. Doch schien ihn
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